2008/01/21

Siff on

Der Siphon an sich ist ein blödes Teil.

Ha, so beginnt der Eintrag gleich mit einem Knaller. Eine einfach so dahingeworfene Behauptung, provokativ und verurteilend. Dafür um so wahrer (uuuhhh, gleich nochmal so eine Annahme, jetzt geht's aber los...).
Warum?
Weil so ein Siphon ganz schön Ärger machen kann.

Das mussten wir zwei Wochen nach unserem Umzug feststellen. Denn da haben wir unsere Küche geholt und installiert. Welch Glück, dass eine Freundin von uns Tischlerin gelernt hat... und sich auch noch die Zeit nahm. Das war eine super Sache.

Das Abholen der Küche war eine kleine Geschichte von Hitze, Fahrerei, und Windkraft. Denn der Wind kann ganz schön kräftig sein, wenn man sich einen Sonntag lang einen Kleintransporter mietet und dann auf Grund mangelnden Vorhandenseins einen Großtransporter zum gleichen Preis bekommt...
Nun ja, der Wagen hatte interessanter- und glücklicherweise eine Drosselung auf 130 km/h eingebaut. In der Tat war das Fahren im Nachhinein ähnlich anstrengend wie die gleichen 700 Kilometer mit 200 Sachen ab zu spulen, der Seitenwind und diverse Verkehrssituationen fordern ihren Tribut. Letztendlich reduzierte sich der Tag auf Wagen holen – zu Freundins Schwester fahren – Küche einpacken – zurückfahren.

Witzigerweise klappte das Schleppen und Aufstellen ziemlich gut. Zwei Tage später beim Küchenaufbau konnten wir sogar die alten Bohrlöcher benutzen, um die Küchenschränke auf zu hängen - es lebe die Deutsche Industrie Norm!

Danach ging es ans Anschließen von Spüle, Spülmaschine und Waschmaschine. Alles an einem Zu- und Ablauf. Frei nach dem Motto: Einer für alles, und alles im Eimer.
Man bemerke das Krisen- und Konfliktpotenzial.

Um den langweiligen Teil kurz zu fassen: Die Wasserabläufe anzubringen waren nicht wirklich das Problem.
Sie am Siphon auch dicht zu bekommen schon eher. Das ließ sich erst mit einer nachgekauften Packung Dichtringe erledigen.
Richtig lustig wurde es eigentlich insbesondere beim Anschluss der Spülenarmatur an die Wasserversorgung. Wohlgemerkt, nachdem wir die beiden - interessanterweise direkt im Spülenschrank neben den Anschlüssen angebrachten - Steckdosen mit spül- und Waschmaschinenleitung bestückt hatten.
Während wir gerade nicht in der Küche waren und sich unsere Tischlerfreundin, nennen wir sie an dieser Stelle mal „die-mit-der-Arschkarte“, daran machte, die Wasseranschlüsse nachzuziehen, hatte einer davon es sich anders überlegt und wollte dann doch lieber die Küche fluten.

Unschwer zu erraten, dass wir binnen kurzer Zeit durch laute Flüche aufgeschreckt in Richtung Küche unterwegs waren. Wobei ich dann schnurstracks daran vorbei gleich zum Sicherungskasten spurtete, um eine spontane Notabschaltung herbei zu rufen. Denn den Strom hatten wir schon wieder aktiviert, weil es bis dato keine Probleme gegeben hatte...

Jaha, da kam Freude auf. So schnell wie möglich war die Sturzflut dann beendet worden, und wir um eine Erfahrung und ein paar nasse Klamotten reicher.

Im Anschluss daran (hach, welch hirnreiches Wortspiel) ging es natürlich an den Ablauf des Wassers. Dafür sorgt für gewöhnlich ein Siphon. So auch in unserer Spüle. Der Unterschied zu vielen anderen Siphons: Das Teil ließ sich zwar anbringen, wurde jedoch erst nach und nach dichter. Also nach unzähligen Dichtringtauschs, Ummontage, Schmerzen durch das Kopf-an-die-Wand-Spiel (teils auch aus Verzweiflung), inklusive diverser Baumarktgänge. Unschwer zu erraten, dass dies nicht alles an einem Tag passiert ist. Irgendwann jedoch war das letzte Leck geschlossen.

Zu dem Zeitpunkt hing schon lange ein Ausdruck an der Spülentür. Basierend auf der Markenvorlage eines bekannten Computerchipherstellers prangen dort auch jetzt noch die Worte: "Gelegentlich zuverlässiger Siphon inside"
Merke also: Siphons sind doof.

Das Waschbecken im Bad beherbergt übrigens auch einen. Soll ich mal erzählen, was der integrierte Verschlusshebel des Beckens mittlerweile macht?

Ach nein, lieber nicht. Noch ist die Wohnung ja nicht geflutet...

2008/01/07

2008

Frohes neues! Ja,

so werde ich momentan überall begrüßt. Nicht zu Unrecht, denn mittlerweile schreiben wir 2008.
Ich hoffe, die werte Leserschaft ist gut in die nächste 12-Monatsperiode reingestanden.

Jep. Richtig gelesen.

Reinrutschen war gestern, das ist sowas von out. Doch wie könnte man das dämmernde Neujahr besser willkommen heißen als mit dem typischen Silvesterprozedere?
Denn der 31.12.2007 war nunmal ein Montag. Das heißt, gleich nach dem Sonntag ein Tag, an dem Einkaufsläden bereits um 14 Uhr die Pforten schließen, und der kommende Tag einer zum Feiern und nicht-Einkaufen-können ist.
Was also tut der Deutsche an sich traditionsgemäß an einem solchen Datum?

Richtig, Hamsterkäufe!

Ach wie herrlich ist es doch, nur „mal eben“ in das nicht irreale Geschäft zu gehen, in dem ich übrigens seit nunmehr zehn Jahren (meist) wöchentlich meine Perry Rhodan-Hefte hole und nur noch um die Ecke biegen muss, damit das reservierte Heft hervorgeholt wird, und dann zu merken, dass noch viele viele andere Menschen ähnliche Gedanken hegten.

Ich korrigiere mich: sehr viele, viele – oder sogar noch mehr.

Niemals in den letzten Jahren ist es mir passiert, dass sowohl sämtliche Kassen besetzt waren (für sich schon ein historischer Moment), als auch an jeder Kasse eine Schlange stehen zu sehen.
Und zwar jeweils bis in die nächsten Verkaufsregale hinein.
Geschätzte Länge ca. 20 Meter.
Dementsprechend belief sich die in-der-Schlange-vorwärts-bewegen-Geschwindigkeit, nennen wir sie mal v(idsvb), auf ungefähr

v(idsvb) < 1 m/min

Ja, ist das nicht herrlich?
Nein, Herr Lich stand nicht in der Schlange, sondern wird immer noch vermisst.