2009/12/20

Unter Null

Frau Holle ist gnädig. Passend zum Abschluss der zweiten Themenwoche hat sie dem Motto "Weihnachten" noch das eine und andere erhoffte Motiv gebracht. Und da heute der vierte Advent ist, sage ich: Aller guten Dinge sind drei.

1) Die Qualität hat zwar leider nicht den Feinschliff, den ich mir gewünscht hatte, doch sonst wäre es ja langweilig und ich hätte nichts mehr zum Entwickeln. Und außerdem passte der Moment.

Für Nase ungeeignet

2) Ich mag den Makrofokus meiner Kamera. Damit kann ich so schöne Dinge einfangen wie dieses vergängliche Gebilde. Herrlich.

Keimbildung unter Null

3) Was mag das wohl sein? Vorschläge dürfen kommentiert werden ;-)

Surreal in Eis


P.S. Auch wenn die Motive genauso gut zu einem Motto mit der Bezeichnung "Winter" oder so passen könnten: Warum heißt es sonst immer, dass sich alle "weiße Weihnachten" wünschen? ...

2009/12/17

Abgespeist

Passend zur süßen Advents- und Weihnachtszeit gibt es von Foodwatch - die weiterhin um die Ampelkennzeichnung für Lebensmittel kämpfen, auch wenn es zwischenzeitlich leider mal wieder so aussieht, als hätten die Lobbyisten die Nase vorn - neue Informationen zu Verpackungsinhalten.

Diese sind wieder einmal auch an aufmerksame Eltern gerichtet, denn es geht um Irreführungen bei vermeintlich nicht mehr ganz so zuckerhaltigen Produkten und um Augenwischerei bei Kakaogehalten. Damit man auf die wichtigen Informationen im Kleingedruckten besser achten kann, hat Foodwatch die Seite abgespeist.de vor einiger Zeit ins Leben gerufen. Da finden sich viele Hinweise, worauf man achten kann.

Wobei es mich ein wenig verwundert, dass z.B. Haribo Fruity Bussi dort nicht auftaucht, obwohl es auf Spiegel Online in einem Artikel dazu eine Fotostrecke mit Bildern von abgespeist.de gibt.
Ob die Infos noch zu neu sind und gerade erst irgendwo vorgestellt wurden? Merkwürdig...

2009/12/13

Camera Observa

Nachdem zwei bloggende Freunde von mir mit einem neuen Hobby begonnen und sich dafür DSLR-Kameras gegönnt haben, entschloss ich mich vor kurzem, mich an zu schließen. Zu diesem Zweck verwende ich aus mehreren Gründen jedoch keine digitale Spiegelreflexkamera (engl.: DSLR = digital single-lens reflex).

Zum Einen will ich erst einmal beobachten, ob es ein Gebiet, ist, das mich poteziell längerfristig beschäftigen und motivieren kann. Zum Anderen sind mir diese Kameras für einen wie auch immer gearteten Testlauf einfach zu teuer, wenn ich sie nicht häufiger nutzen würde - das wäre zu schade und außerdem nicht im Rahmen meiner aktuellen finanziellen Möglichkeiten. Und immerhin zeichnet es sich ab, dass meine bereits seit Jahren vorhandene Digitalkamera für die Arten von Bildern, dich ich bis jetzt beigesteuert habe, sogar geeigneter zu sein scheint. Wir werden sehen.

Zur Zeit arbeite ich dementsprechend mit einer CASIO Exilim EX-Z40. Dreifach optischer Zoom (in Makromodus erhöht sich der Faktor auf acht), vier Megapixel. Reicht für's erste. Besagte Blogger, nennen wir sie der Einfachheit halber Agent K und JKL, hatten die schöne Idee, in jeder Woche ein Motto aus zu rufen, unter dem die Motive stehen werden.

Das erste und just abgelaufene hieß "Technik". Da ich noch keinen Webspace habe, auf dem ich alle meine eigens erstellten Kandidaten und Entwürfe präsentieren kann, werde ich - bis sich das gegebenenfalls ändert - am Ende jeder Woche einen Favoriten aus dieser Reihe hier zeigen. Alles Weitere wird sich mit der Zeit ergeben.

Hier zum Thema "Technik" in KW 50:

2009/12/10

Dinge, die man beim Rollenspiel beachten sollte III

Es gab mal wieder einiges zu lachen. Folgende Situation:

Die Charaktere sollen in ein Lagerhaus eindringen, und es als Denkzettel in die Luft jagen. Soweit, so gut. Dabei ergaben sich diverse Lerngelegenheiten...

Wenn z.B. eine Elfin vom Dach aus durch eine Luke eine Höhe von 25 m kletternd überwinden will, sollte sie vorher darauf achten, ob zur eigenen Ausrüstung vielleicht Haken und Seil gehören. Nur für den Fall (welch Wortspiel!), dass man/frau abrutscht. Spart akrobatische Einlagen.

Ein 231 kg-Troll bzw. Gronk, der auf die Idee kommt, einen Ansturm auf einen Gegner zu machen, bekommt Probleme, wenn jemand anders selbigen vorher durch die Wucht eines Fernkampfangriffs zu Boden gehen lässt.
"Über das Ziel hinaus schießen" trifft es ganz gut.

Selbiger Troll ist entsprechend lernresistent. Daher rennt er erst einmal um ein großes Lagerregal herum, um am Ausgangspunkt angekommen seinem Gegner zu begegnen. welcher in der Zwischenzeit auf das schwächste Teammitglied - die Hackerin - feuert...

Ich mag meinen Gronk. Und wofür er ausnahmsweise einmal nichts kann, weil der Spielleiter sich diese Gelegenheit für einen Cliffhanger nicht entgehen lassen konnte, war die Untersuchung des Zeitzünders. Nach m.E. vernünftigen Würfelwurfs und erfolgter Analyse war die Zündzeit auf 2 min terminiert.
Was den Abend nicht daran hinderte, mit einer Aktivierung der Zeitbombe und einem Countdown von t-15 s zu enden...


Anschaulich dargestellt sähe einiges vom o.g. dann ungefähr so aus:


mit freundlicher Genehmigung unserer gruppeneigenen Zeichnerin ;-)

2009/12/09

Google will die Weltherrschaft

So lautet der Titel des heutigen Kommentars im "Netzwelt"-Bereich auf Spiegel Online. Er hat einen so bedenklichen Inhalt, was Datenschutz und Abhandenkommen von Privatsphäre betrifft, dass ich ihn hier wiedergebe.
Mal sehen, was passiert - die blogspot-Seite, die auch mein Blog beherbergt, wurde vor einiger Zeit von google aufgekauft...

Google will die Weltherrschaft - Ein Kommentar von Christian Stöcker (08.12.09)

EDIT:
Aus urheberrechtlichen Gründen entferne ich die Wiedergabe des Artikels von meinem Blog.
Da die Regelungen nicht einheitlich sind und dies hier vor allem keine wissenschaftliche Arbeit darstellt, wie hier gefordert wird, und ich mir auch keinen Ärger von Journalisten einhandeln will, die sogar Privatpersonen mitsamt deren privaten, werbelosen Blogs verklagen - wie beispielsweise durch eine Journalistin geschehen!


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Apropos Gefahr - ich hoffe man merkt, in welch bedenkliche Richtung sich das bewegt...

2009/12/04

Ein Klavier, ein Klavier!

Eigentlich geht es um einen Abend mit einem Flügel, doch en bissken watt Kultur kannich schaden, dacht ich mir.

Wo war ich? Ach ja, am Anfang. Da war die Hinfahrt. Nach Hannover. Genauer gesagt, zum Theater am Aegi. [Warum? Später.] Auf der A7 zu fahren macht zur Zeit nicht wirklich Spaß, soviel zur Fahrt an sich. Was den Aegi betrifft: Es ist recht faszinierend, wieviele Parkhäuser es rund um diese ziemlich große (im Sinne von weitläufige) Kreuzung herum gibt.

Und gleich das erste, in das ich hinein fahre, ist natürlich das einzige (ich wiederhole: das einzige) in der Umgebung, das auf Grund von Baumaßnahmen nicht durchgängig geöffnet hat. Um also den Wagen in der Nacht wieder verwenden zu können musste Versuch zwei herhalten, immerhin erfolgreich.

Dann schonmal ein Bummel zum Theater. Rundlauf um die Riesenkreuzung. Nicht ohne Hintergedanken, denn mit nicht knurrendem Magen genießt es sich besser. Und siehe da, kurz vor der kompletten Umrundung taucht eine Sandwichtankstelle aus dem Untergrund auf.
Warum ich das erwähne? Abgesehen davon, dass wir nicht die einzigen Theaterbesucher waren - wie sich unschwer an der dunklen Kleidung erkennen ließ - gab es dort auch etwas Ungewöhnliches zu beobachten:

Sie hatten kein Brot mehr.

Im Ernst, kaum hatten wir aus den Restbeständen unsere kleine Portion ausgewählt und bekommen, da musste das Personal Kundschaft wegschicken. Und das habe ich bei so einem Laden noch nie erlebt. Ich eine, es war nicht mal kurz vor Feierabend, sondern noch mitten im Abendgeschäft (was Essen betrifft), und es gab nichts mehr. Irgendwie faszinierend.

Als wir uns dann gesättigt auf den Weg Richtung Theater machten, kam uns beim Verlassen einer der jungen Thekenmenschen entgegen. Vollgepackt in beiden Händen mit Tüten, die der Form nach Brote en masse enthielten. Da hat wohl eine benachbarte Filiale aushelfen können...

Drinnen angekommen mussten wir uns dann nur noch bis zum offiziellen Einlass gedulden. Immerhin finde ich die Lösung für die Garderobe im Theater am Aegi recht praktisch: So richtig schöne alte Blechschränke, wie ich sie noch aus alten Schwimmkurszeiten in Erinnerung hatte. Nur dass die Mark - Verzeihung, der Euro - nun einbehalten und nicht zurück gegeben wird. Vorteil: Weniger Drängelei als beispielsweise beim ASP-Konzert im LKA Stuttgart.

Ein schönes Stichwort: Konzert. Genau deswegen waren wir nämlich überhaupt los gefahren. Und zwar waren dieses Mal Deine Lakaien angesagt. Und das nicht nur einfach so, sondern es war die Premiere, der Auftakt ihrer Acoustic Tour!

Zu viel beschreiben will ich an dieser Stelle nicht mehr, denn so was muss man eigentlich gesehen haben. Ich zumindest hätte zum Beispiel sonst nie geglaubt, dass ein Mensch am Flügel die Arme und vor allem Finger nebst Handgelenke so schnell bewegen kann, dass man es nur noch verschwommen wahr nimmt. Sehr cool fand ich auch die diversen Klangveränderungen, die Ernst Horn dem Instrument entlockt hat, indem er wahlweise Gläser, Flaschen, oder einen Drumstick zur Hilfe nahm. Umgesetzte elektronische Musik, sage ich da nur.

Wobei es auch sehr für Lacher gesorgt hat, als er einmal seine Trinkflasche einsetzen wollte und noch Durst bekam. Die ganze Atmosphäre war überhaupt sehr angenehm. Und spannend, nicht zuletzt durch Alexander Veljanovs mächtige bassige Stimmgewalt und Bandbreite füllte sich der Saal mit Emotionen aus den Liedern. Die teils dezente, teils präsente Lightshow wurde dazu gut eingesetzt - genug, um Effekte hervor zu rufen, und so sinnvoll, dass das Duo hervor gehoben wurde.

Ich bin immer noch fasziniert davon, wie "ein Flügel" und ein hervorragender Sänger ohne weiteres Instrumentarium einen vollständig ausverkauften Theatersaal in Bann ziehen können und ziehen meinen Hut vor dieser Leistung. Schön, dass ich dabei sein durfte.

2009/11/28

I got balls of steel

... well, sort of.

Genau genommen ist es die Optik, die mich zu der Bezeichnung inspiriert hat. Sowohl die äußere Schale als auch das Innere bestehen nur zu einem geringen Teil aus gehärtetem Eisen. Sonst könnten die Kugeln auch nicht so nette Klänge hervorrufen, wenn man sie durch die Finger gleiten lässt.

Der Trick dabei ist auch gleichzeitig der Sinn: Die Kugeln werden in einer Hand gehalten und gegeneinander rotiert. Soweit so gut. Aufgabe ist es jedoch, dies zu erreichen ohne dass sich die beiden Kugeln berühren!

Da habe ich noch ein wenig Übungszeit vor mir...


P.S.: Das ist tatsächlich das erste Bild abgesehen vom Avatar...

2009/11/23

Return of The Big One

Vor langer, langer Zeit hatte ich in diesem Blog kund getan, die Abenteuer meines D&D-Charakters Gronk zu erzählen. Und die Monate, mittlerweile Jahre zogen ins Land. Mehr noch, sogar die Rollenspielsysteme. Von D&D 3.5 ging es über 4.0 weiter in eine andere Welt, nämlich die der Shadowrunner.

Nach einem Jahr Kennenlernphase für Welt, Regeln, Verhalten etc. haben wir uns entschlossen, ein wenig "umzubauen". Damit jeder von uns auch dahin kommt, nicht nur die Stärken des Charakters, sondern auch die der Rolle im Team noch mehr auszuspielen und seine eigenen Ideen und Vorlieben noch besser einbringen zu können.

Dies resultierte in einer kleinen Rotation und diversen Finetunings. Unsere Hackerin hat, glaube ich, am wenigsten sichtbare Veränderungen erfahren, und unsere vor einiger Zeit hinzu gekommene Verstärkung in Form eines "schockierend tarnenden" Geheimagenten wird sich erst beim Termin nächste Woche in neuer Form vorstellen (informierte Kanäle berichten über eine anstehende Geschlechtsumwandlung... mehr dazu demnächst).

Noch sichtbarer wird folgendes: Der Bereich "Magie" bekommt ein neues Gesicht!
Unser bisheriger orkischer Pistolero-Spieler sehnte sich nach einem ganz alten Charakter von ihm. Und in letzter Zeit konnte er seine Fähigkeit, andere tot zu reden, gar nicht mehr zur Geltung kommen lassen, weil es zwar zum Spieler, nicht jedoch zum Charakter passen wollte.
Ergo wird er ab heute Abend einen neuen Charakter mit einer von ihm eigens ausgedachten magischen Tradition vorstellen - einen Runenmagier. Wir sind schon sehr gespannt, erste Testläufe waren recht vielversprechend, wie ich gehört habe. Und die Idee zu der Funktionsweise der Runen finde ich schon richtig gut entwickelt (doch mehr dazu ein andermal).

Wie man sich leicht denken kann, wird dadurch eine Position, die mehr Nähe zum Gegner erfordert, frei. Und da ich meinen Schamanen sowieso offensiver werden lassen wollte, da ich mich mit der Rolle des Supporters schwer tat und demzufolge dank diversen Feedbacks eine größere Veränderung machen wollte, ergab sich an dieser Stelle eine komplett neue Möglichkeit... Bereits seit längerem hatte ich mit einem gewissen Gedanken gespielt, und nun war der Zeitpunkt nah:

The Return of Gronk! Der eher begriffstutzige, recht soziopathische, und leicht reizbare grüne Halb-Ork mit der Zweihandaxt aus der Welt von D&D hat seinen Weg vom Reißbrett quer durch die Regeln von Shadowrun inklusive Extratour durch das Kapitel Cyberware genommen.
Und welche Rasse in dieser Welt würde sich dazu wohl besser eignen als ein 2,81 Meter großer, 231 kg schwerer Troll? Richtig, keine.

Diverse Eigenarten konnte ich übertragen bzw. mir ähnlich durchgedrehte ausdenken. So hat er zum Beispiel ein Faible dafür, Dinge in die Luft zu jagen, wenn man ihn ausprobieren lässt. Nicht zu vergessen der fette Chopper, auf dem er unterwegs sein wird - da er nicht wie alle anderen in den Van der Hackerin passt...
Außerdem trägt er stets einen Bauhelm, da er eine leichte Angst davor hat, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt. Hat er irgendwo gelesen...
Mein persönliches Highlight ist jedoch nicht nur, dass der Shadowrun-Gronk ebenso wie der D&D-Gronk eine zweihändige Axt schwingen darf - und das ganz regelkonform - sondern dass die als Kampfrausch bezeichnete Eigenart der D&D-Barbaren tatsächlich ein Analogon in Shadowrun besitzt, in Form einer Adrenalinpumpe! Das wird so lustig werden...

Heute Abend beginnt der neue Kampagnenabschnitt, und damit das Einspielen der neuen Gruppenzusammenstellung. Ich habe ein gutes Gefühl dabei und freue mich schon darauf, Gronk wieder RP-Luft schnuppern zu lassen.

Weitere Infos folgen dann in den nächsten Tagen. Und möglicherweise berichte ich dann einfach irgendwann von seinen neuen Abenteuern...

2009/11/14

roter Zettel reloaded

Wie bereits erzählt hatte ich letztens unerwarteten Besuch. Was dabei heraus kam, möchte ich natürlich nicht vorenthalten:

Nun ja, irgendwann kam dann doch der Bescheid über das Bußgeld. Auch wenn es nur um fünf Euro ging, habe ich dennoch erstmal die Sachbearbeiterin angerufen. Schließlich hatte ich bisher sonst immer den Anwohnerausweis hinter die Scheibe gelegt. Tja, sie meinte dann, dass sie erst einmal mit demjenigen Rücksprache nehmen müsste, der das Vergehen aufgenommen hatte.

Der Tag verging.
Der nächste Tag verging.

Nach einer Woche war dies immer noch der aktuelle Stand, also ließ ich mich einfach überraschen.

Tage vergingen.

Einige Wochen später dann der Bescheid per Post: "Das Bußgeldverfahren wurde eingestellt." Na wunderbar, lief ja bestens.

Nur blöd, dass ich vor ein paar Tagen doch noch einmal vergessen habe, den Ausweis hinter die Scheibe zu packen und wieder ein roter Zettel dran klebte... ob der Hinweis auf den Parkausweis wohl noch einmal zieht?

to be continued ...

2009/11/11

Dinge, die man beim Rollenspiel beachten sollte II

Eine weitere Lektion:

Wenn man aktiv an einer Geiselbefreiung teil nimmt, die sich innerhalb einer Disco abspielt, welche von Polizei und Medien umlagert wird, sollte man auch das eine oder andere beachten.

  • Eine Gesichtsmaske senkt enorm den Wiedererkennungswert des Gesichts deines Charakters. Sonst kann es dir passieren, dass du als getarnter potenzieller Kunde zu einem Beratungsgespräch gehst, um den Laden astral auszukundschaften, und plötzlich zu hören bekommst: "Sind wir uns schon mal begegnet? Ich kenn Sie irgendwoher... na klar! Aus dem Trid! Die Geiselnahme!"
Ich war sowas von heilfroh, dass ich in dieser Sekunde einen Geistesblitz hatte und auf diese unerwartete Situation meinen Charakter so habe reagieren lassen: "Jaja... Ach, erzählen Sie mir nichts davon - das ist mir in den letzten Tagen dauernd auf der Straße passiert! Keine Ahnung, wie da einer an ein Foto von mir gekommen ist, aber die Maske sah wirklich täuschend echt aus!" Ein Glück, dass das Gegenüber den Bluff anstandslos abgenommen hat (ein bisschen stolz bin ich ja schon...).
  • Sollte einer deiner Mitspieler einen etwas ... raueren Charakter spielen, und dieser Spaß daran haben, mit seiner Monofilamentpeitsche zu spielen - z.B. um einen bewusstlosen, wehrlosen Gegner damit zu traktieren und ergo zu zerteilen - darf er mit Konsequenzen rechnen.
Der zuständige Sicherheitsrigger, der im Prinzip auf Seite der Gruppe agiert, kann den entsprechenden Mitschnitt einer der intern natürlich vorhandenen Kameras an die Presse, oder noch schlimmer an die Infokanäle der Schatten verhökern. Was den Ruf des Charakters entsprechend beeinflusst... (aber irgendwie passt's auch einfach bei dem Ork).

2009/10/18

Invasives Verhalten

Es ist schon interessant. Zwischen Musikgeschmack und Beziehung scheint es so etwas wie eine Korrelation zu geben. Noch lange vor A.S.P. fing meine Freundin an, ein Faible für ein Duo namens Deine Lakaien zu entwickeln. Mit einem Sänger, der eine extreme Bassstimme hat. (Und mit dem Resultat, dass wir im November auf einem Komzert ihrer Akustiktour sein werden...)

So nach und nach haben sich nämlich beim Mithören - kam ich in ihrem Auto z.B. als Mitfahrer halt nicht drum herum - auditive Gliedertiere aka diverse Ohrwürmer breit gemacht. Einige Alben habe ich mittlerweile auch schon mehrfach gehört und für gut befunden.
Mit A.S.P. läuft es ähnlich. Und Jahre zuvor hatten wir parallel Nightwish entdeckt. Aber immerhin unabhängig voneinander.

Kann man nun daraus schließen, dass eine Beziehung mit ähnlichem Musikgeschmack an Stabilität gewinnt? Ich sag mal so: Ich werde nicht versuchen, die Theorie mittels Volksmutantenstadel absichtlich zu widerlegen...

2009/10/07

Dinge, die man beim Rollenspiel beachten sollte I

Dinge, die man beim Rollenspiel beachten sollte. Lektion I:

Wenn die Gruppe kurz davor ist, in ein altes Kanalsystem zu steigen, um bespielsweise einen entführten Teenager zu suchen, so kommt es recht ungelegen, wenn jemand aus der Gruppe kurz vor dem "go" fragt:

"Sagt mal, hat eigentlich einer von uns eine Taschenlampe oder sowas dabei?..."

So geschehen vor nicht allzu langer Zeit. Was man nicht so alles immer wieder übersieht. Aber wir lernen ja - vor dem nächsten Abenteuer waren unsere Charaktere fleißig shoppen. Meiner hat sich neben der Taschenlampe auch gleich eine Brille der Stufe 4 besorgt und drei Nettigkeiten einbauen lassen. Bildverbindung, Blitzkompensation, und optische Sichtvergrößerung (für die Spruchzauberei). Natürliche Restlichverstärker-Augen hat er als Elf sowieso.

Und gut, dass im Van noch eine Lampe und ein paar Magnesiumfackeln gelegen hatten...

2009/10/02

Zaubererbruder

Mal wieder ein Tipp für's Ohr, der gleichzeitig auch was für Belesene ist:
Letztes Jahr kam nicht nur eine Verfilmung, die sich an Otfried Preußlers "Krabat" anlehnte, ins Kino.
Zu der Zeit konnte man nicht nur in mindestens einer Stadt im Herzen Deutschlands auch eine Theateraufführung davon bewundern.
Nein, außerdem wurde 2008 auch von A.S.P. ein Album veröffentlicht, das sich mit den Legenden und Überlieferungen rund um jene, die schon ins "Krabat"-Buch auftauchten, auseinander setzt.

Sehr hörenswert, der Zaubererbruder.

Ebenso wie die fünfteilige CD-Reihe um den Zyklus des Schwarzen Schmetterlings. Mal was anderes. Aber cool.

Ich bin auf Ende Oktober gespannt. Seit kurzem haben wir Karten für das Konzert von A.S.P. in Stuttgart. Mal hören, wie die live klingen. Und gegebenfalls diverse Fanartikel abgreifen...

2009/09/30

Spielerisch in die Zukunft gen 2070

Man entdeckt ja doch ab und an mal wieder neue Wege, seinen Hobbys zu frönen. Ich z.B. spiele sehr gerne Rollenspiele - und das hat weder etwas mit Handschellen, noch mit Krankenschwesternoutfits zu tun (obwohl... ähm nein, bloß keine Bilder in meinem Kopf). Angefangen hat es mit D&D alias Dungeons & Dragons in lustiger Runde...

Nein, eigentlich bereits schon lange davor mit so tollen PC-Spielen wie "Baldur's Gate" I+II und "Neverwinter Nights" (I, den zweiten Teil finde ich persönlich nicht so toll gemacht), welche viele der D&D-Regeln implementierten. Oder ganz ganz früher auf dem C64 mit "Champions of Krynn", das Spiel zur Dragonlance-Buchreihe (die ich damals auch verschlungen hatte).

Wo war ich? Ach ja, mit besagter lustiger Runde hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, Pen&Paper so zu spielen, wie es sein soll: Mit Stift und Papier (alias Charakterbogen und Regelwerk) an einem Tisch sitzend und einen Beutel voller Würfel dabei habend. Toll!

Später kam dann noch eine längere Zeit im Bereich online-Rollenspiele dazu (MMORPG: Massive Multiplayer Online Roleplay Gaming), den Hauptteil der darin investierten Zeit hatte "World of Warcraft" (WoW) inne, während andere MMORPGs wie "Age of Conan", "Lord of the Rings online", "Warhammer online" vergleichsweise kurz angespielt wurden. Doch das ist alles Vergangenheit. Vielleicht schaue ich in die nächste Erweiterung von WoW nochmal 'rein, doch eigentlich ist das so ein großer "Zeitfresser", dass dafür zu viel anderes auf der Strecke bleibt.

Parallel zu den online-Erkundungen entwickelte sich auch das Pen&Paper der Gruppe weiter. Nachdem es zu Top-Zeiten drei Gruppen parallel waren, kam es nach und nach natürlich immer wieder zu Veränderungen in den Gruppenkonstellationen auf Grund von Zeitmangel oder halt auch schlichtweg durch Umzüge von Mitspielern in eine andere Stadt.
Nachdem es dann auch unseren Spielleiter "erwischt" hatte, mussten wir neue Wege gehen - vor allem, weil die (ich sag mal) Kerngruppe auf jeden Fall weiter zusammen spielen wollte. Um das auf Entfernung in akzeptabler und Spaß machender Art und Weise zu erreichen kann ich folgende Erfolgskombination vermelden:

  • Das Internet ist dein Freund. Nutze es!
  • Zum Unterhalten haben wir einen Teamspeak2-Server, so dass wir uns dort einloggen und via Headset miteinander sprechen können.
  • Wichtig dabei: Gleichzeitig reden macht es deutlich chaotischer, als wenn man an einem Tisch sitzen würde (dort wären zwei Gespräche gleichzeitig eher machbar...)
  • Nacheinander reden gilt ebenfalls, wenn stattdessen Skype eingesetzt wird. Bei geringer Personenanzahl hat man hier bessere Sprachqualität.
  • Den gemeinsamen Tisch, an dem wir alle sitzen, simulieren wir mit Hilfe des Programms Fantasy Grounds II. Das beinhaltet Charakterbögen, Würfel, und die Möglichkeit für den Spielleiter, Kartenmaterial zur Verfügung zu stellen.

Diese Kombination haben wir mittlerweile in diversen Regelvarianten getestet und für gut befunden. Begonnen wurde mit dem Regelwerk für D&D in der Version 3.5, ein Klassiker. Als dann letztes Jahr die neuen 4.0-Regeln erschienen, sind wir darauf umgestiegen. Ließ sich gut einbauen, Charaktere mussten jedoch ob der gravierenden Umwälzungen neu erstellt werden. Doch auch so hatten wir eine Zeitlang unseren Spaß.

Im Verlauf der Spielabende mussten wir jedoch feststellen, dass das Rollenspiel an sich mit den neuen Regeln zumindest in unserer Gruppe reduziert wurde, da viel mehr auf den strategischen Anteil durch die Regeländerungen geachtet wurde. Im Zuge dessen erfolgte der für mich wohl größte Umbruch, seit ich mich mit Rollenspielen befasse: Animiert durch einen Kollegen begann unser Spielleiter, sich mit dem System von Shadowrun auseinander zu setzen und mehr und mehr an zu freunden (viele Infos dazu findet man im deutschen Shadowrun-Wiki). Ein paar Testläufe später liegt D&D nun auf Eis, und die Welt der Schattenläufer ist unsere neue Spielwiese. Nicht zuletzt dank der Programmierkünste unseres Spielleiters, der aus dem Nichts einen für FGII sehr gut verwendbaren Shadowrun-Charakterbogen komplett selbst erstellt hat. Vielen Dank dafür!

Weswegen ich von Umbruch schreibe hat den Hintergrund, dass ich mir bis dato keine Rollenspiele mit "hochwertiger" bzw. "moderner", "neuartiger" (was immer das bedeuten mag) Technik vorstellen konnte, da ich Schwerter, Pfeil+Bogen, und vor allem Magie gewohnt war. Sich also auf einmal ein einer Welt zurecht zu finden, die in einer nahen Zukunft im Jahre 2070 beheimatet ist, noch dazu in technischen und sozialen Belangen durchaus nicht unrealistisch (seien es Megakonzerne mit mehr Macht als Regierungen, Terrorbedrohung, Folgen der Meeresspiegelerhöhung, etc.), erforderte von mir schon ein starkes Umdenken. Immerhin wurde es mir persönlich dadurch erleichtert, dass dieses Spielsystem Science Fiction und Fantasy unter einen Hut bringt, da auf dieser "Pseudo-Erde" vor einigen Jahrzehnten die Magie (wieder) Einzug gehalten hat und es Elfen, Zwerge, Orks, und Trolle gibt, sogar hochintelligente Drachen. Und halt die Möglichkeit, zu zaubern.

Mir diese Mischung aus High-Tech und Magie vor zu stellen wurde durch diverse Bücher, die auf dem Shadowrun-Universum basieren, enorm erleichtert. Sehr empfehlen kann ich die beiden Dreifachbände Schattenjäger (Buch 1-3) und Schattenläufer (Buch 4-6) von Markus Heitz!

Wer mich ein bisschen kennt, der kann man sich leicht denken, dass ich mir einen magiebegabten Charakter gebastelt habe. Mein Alter Ego gefällt mir auch immer besser, und da ich bereits zum Start der Runde das Konstrukt einer Hintergrundgeschichte verfasst habe, in dem zehn Jahre bis zum Start der Gruppe nicht genauer erwähnt wurden, kam mir eine Idee...

Mit der Zeit werde ich nach und nach daran arbeiten, diese Lücke mit Kapiteln diverser Größen zu füllen. Die physikalischen und magischen "Naturkonstanten", auf denen das Regelwerk in der (vom Pegasus-Verlag mittlerweile ziemlich gut überarbeiteten) vierten Edition aufbaut, sollen dazu die Basis sein. Diese werde ich so nutzen wie es mein jeweiliger, sich ständig verfeinernder Stand der Regelkenntnisse anbietet.

Ich sitze bereits an so etwas wie einem ersten Kapitel, welches sich demnächst als eigener Post mit eigenem Label hier finden lassen wird. Ist ja prinzipiell erstmal für mich, doch vielleicht verirrt sich noch wer hierher und hat Gefallen daran.

2009/07/16

Unerwarteter Besuch

Neulich bei mir Zuhause: Es klingelt.

Verdutzt, da ich keine Person erwarte, horche ich an der Gegensprechanlage. Ich dachte an eine Paketlieferung für einen der Nachbarn.

Weit gefehlt, es war ein Herr vom Ordnungsamt, und er wollte zu mir. Genauer gesagt, er wollte meinen Wagen abschleppen lassen...
Huiii, das gab Adrenalin! Auf in die Schuhe und erstmal runter zu dem Herrn. Während dessen gingen mir diverse Gründe durch den Kopf. Einer davon sollte sich alsbald als richtig erweisen.

Der Mensch war (ich gebe zu: unerwartet) höflich und freundlich. Und ja, es handelte sich tatsächlich um mein Auto, um das es ging.
Und ich hatte zwar nicht falsch geparkt - wie ein anderer, der des öfteren gleich zwei Parkplätze auf Grund mangelnden Hirnschmalzes benutzt - doch zum ersten Mal überhaupt war mein Parkausweis von mir nicht hinter die Windschutzscheibe gelegt worden!

Da ich gestern nicht mit dem Wagen unterwegs war, hatte ich das Knöllchen auch nicht gesehen... und das übliche Prozedere ist halt, am zweiten Tag einen Wagen dann zu entfernen. Glücklicherweise hat der Mann anscheinend mitgedacht, sich nach der Adresse des Halters erkundigt, udn in mir einen Anwohner erkannt. Vielleicht kannte er mein Auto auch schon von diversen Kotrollgängen.
Immerhin gab mir das die Gelegenheit, zur rechten Zeit Zuhause zu sein (und damit viel Glück zu haben), und mir die Abschleppkosten zu ersparen.
Ich brauchte nur den Anwohnerausweis an seine übliche Stelle legen, und damit war die Sache in Ordnung.

Naja, auf den Brief zum Knöllchen warte ich noch...

2009/07/09

Die Gallenblase - ein Relikt der Evolution

Welche Einschränkung man zum Einen, und welche Relativierung man zum Anderen erfährt, wenn eine Zeit lang der Netzzugang nicht möglich ist, habe ich vor kurzem erlebt:
Unfreiwilligerweise musste ich mich einer Operation unterziehen (meiner ersten), und da die Beschwerden vorzeitig untragbar wurden sogar verfrüht ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Schonmal vorweg: Die ersten Tage waren stark veränderter Wahrnehmung unterworfen - ein gesunder Mensch hat viele Wünsche, ein kranker nur einen...

Es begann schon einen Monat früher, auf der Chorfahrt. Zweimal hatte ich dort Schmerzen im Oberbauch, die nicht durch Mittel gegen Sodbrennen verschwanden, selbst der H2-Blocker funktionierte nicht.
Kurze Zeit später ging es daheim weiter, spätabends oder nachts fingen die Beschwerden an, und hörten nach drei bis fünf Stunden irgendwann wieder auf. Es pendelte sich ein Rhythmus von 2-3 Tagen ein, so dass ich nach einiger Zeit einen ordentliches Schlafdefizit aufzubauen begann.

Als erstes wurde eine Magenspiegelung gemacht, bei der nur entdeckt wurde, dass der untere Teil der Speiseröhre leicht entzündet war und ich eine permanente Refluxerkrankung besitze - was ich mir schon vorher gedacht habe.

Da die Behandlung mit täglichem H2-Blocker im Anschluss nichts brachte, sondern die Schmerzen eher heftiger wurden, bin ich drei Tage später wieder zum Arzt und habe einen neuen Termin für eine Ultraschalluntersuchung bekommen. Ich erinnerte mich nämlich an eine Zeit aus meiner Kindheit, zu der mein Vater ähnliche Symptome gehabt hatte, und es bei ihm an der Galle lag.
Tja, darauf lief es dann auch bei mir hinaus: ein Gallenstein in der Gallenblase. Lösung: Entferung derselben. Gleich einen Termin gemacht.

Ungefähr viereinhalb Tage vor der OP hatte mein Gallenstein jedoch die Idee, Richtung Ausgang der Gallenblase zu wandern, diese dadurch zu verstopfen und eine Entzündung hervor zu rufen. Das artete dann eines Abends in Krämpfen aus, die zum ersten Mal NICHT nach ein paar Stunden abklangen, sondern permanent blieben und mich auch zur Komplettleerung meines Magens in mehreren Etappen leiteten. Und zwar so, dass ich ziemlich exakt 12 Stunden später bei meiner Hausärztin war, welche mich dann gleich per Krankentransport in die Zentrale Notaufnahme hat bringen lassen...

Als Eingangsuntersuchung gab es erst eine weitere Ultraschalluntersuchung, bei der nicht genau festgestellt werden konnte, ob der Stein noch in der Blase war oder nicht. Arglglgl. Also bekam ich noch eine Magenspiegelung mit Endoskopiegeräten, quasi ein Ultraschall von innen heraus. Glücklicherweise unter Betäubung. Gut, dass ich vorher schon ein OP-Leibchen angezogen hatte, war nämlich gleich voller erbrochener Galle. Lecker. Naja, Hunger hatte ich da schon eh nicht mehr.

Immerhin hatten bis dahin endlich die Schmerzmittelinfusionen zu wirken begonnen, welch eine Erlösung. Den Rest des Tages hab ich damit verbracht, den verpassten Schlaf der vorigen Nacht nach zu holen.
Tags darauf wurde mir eröffnet, dass die Entzündung mit Antibiotika erstmal eingedämmt würde, der OP-Terminkalender zu voll wäre und daher mein bereits avisierter Termin anstünde. Und ich zur Beobachtung das Wochenende vor Ort bliebe.
Soweit, so gut. Dadurch konnte ich endlich mal wieder etwas in meinen Shadowrun-Büchern lesen (mehr dazu in einem anderen Eintrag). Schlimm wurde es leider noch am Abend vor der OP, als der drei Tage-Rhythmus rum war und sich tatsächlich nochmal eine Gallenkolik aufbaute! Tja was soll ich sagen, sie hielt bis zur Operation am folgenden Morgen an, und das Nachtpersonal musste mit den Schmerzmitteln rotieren, weil man eine Infusion nur alle vier Stunden pro Mittel geben kann - was bei mir bei Weitem nicht ausreichte.

Immerhin war ich frühmorgens der erste Patient auf der Liste, mein Bauch wurde rasiert und ich zur Narkose gebracht. Vom Rest des Tages habe ich dann nicht mehr viel mitbekommen... meine Freundin kam mich nachmittags besuchen und ich bin wohl dauernd weg genickt.
Das wurde erst besser, als ich gegen 22 Uhr zum ersten Mal wieder einen Brechreiz verspürte und mich ordentlich übergab. Da das Zeug sehr dunkel war, vermute ich unverdauliches Blut oder so... naja egal, auf jeden Fall war ich danach zum ersten Mal an dem Tag wieder völlig klar im Kopf und konnte gleich mal meine Freundin anrufen, dass es mir besser ginge.
Gut, das war im Nachhinein auch übertrieben, weil die folgende Nacht auch sehr unangenehm und von oraler Entleerung geprägt war, aber egal.

Mit Erschrecken musste ich am ersten post-OP-Tag feststellen, dass ich nach der Operation eine zweite Braunüle erhalten hatte - an der linken Hand. Ich hatte mich gerade erst daran gewöhnt, halbwegs Linkshänder zu sein, nachdem die erste Braunüle in meiner rechten Armbeuge steckte! Arg.
Ich fühlte mich sowas von eingeschränkt, das war echt ätzend. Dazu kam, dass ich mich bewegen musste, um die überschüssige Luft, die während der OP in meinen Bauch gepumpt worden war, wandern lassen zu können. Die diffundiert dann zum Großteil in die Lunge und ins Gewebe. Ging alles nur sehr langsam, weil ich ja auch noch eine Wunde im Bauch hatte...

Zum Glück hatte ich einen Arzt, der sehr kompetent in der Anwendung der Schlüssellochtechnik ist. Daher werden mir nur vier kleine Narben verbleiben, und kein großer Schnitt. Das hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass ich am dritten Tag nach der OP wieder das Krankenhaus verlassen durfte.

Davor hatten mich meine Eltern noch überrascht, die spontan für einen halben Tag vorbei gekommen waren, und dann wieder zurück in den Pott fahren mussten. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!
Natürlich auch an meine Freundin, die täglich vorbei schaute. Und jonas, der mich noch im Krankenhaus erwischt hatte. Sowie an meinen Chor, der mir durchs Telefon ein Ständchen brachte. Sowas hat man auch nicht alle Tage :-)

Tja, dann kam ich passend zur Generalprobe für die Chorkonzerte wieder nach Hause - und fühlte mich wie ein Krüppel. War alles sehr eingeschränkt am Anfang, und ich bin froh, dass der Heilungsprozess recht zügig voran schreitet. Die Konzerte konnte ich leider nicht mitsingen, doch immerhin vor Ort sein. Und mittlerweile sind die Fäden raus, ich kann aufrecht stehen, und sogar das Lachen scheint wieder vollends machbar zu sein. Schwer heben geht noch nicht, daher auch noch der Krankenschein... Singen ist auch noch nicht auf Dauer drin. Doch auch das wird schon wieder irgendwann.

Und hier noch das Fazit zum Anfang:
Vor allem das Warten auf die Entlassung vertrieb ich mir mit Büchern, wiedergewonnener Bewegungsfreiheit, und ab und an dem guten alten Telefon.
Und ich habe dort das Internet nicht wirklich vermisst. Vielleicht weil ich wusste, dass ich irgendwann ja wieder online sein werde. Vielleicht auch, weil es doch kein so grundlegendes Bedürfnis des Menschen an sich ist?
Oder man kann sich so schnell entwöhnen, wie man sich daran gewöhnt.

2009/03/01

klingt komisch, is' aber so

Heute ein Zweizeiler zwischen meiner Freundin und mir:

Ich: "Meine Güte, rast die Zeit grad dahin!"

Sie: "Dann bleib doch stehen."

2009/02/23

heisskalt...

So, es gibt diesen lustigen Text ja immer wieder mal. Doch ich konnte nicht umhin, sie hier einfach mal zu posten. Viel Spaß!

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Im folgenden eine wirklich gestellte Frage im Abschlußtest Chemie der UNI
Maynooth (Grafschaft Kildare, Irland).

Die Antwort eines Studenten war so "tiefschürfend", daß der Professor sie
seinen Kollegen nicht vorenthalten wollte und über das Internet
verbreitete,
weshalb wir uns nun ebenfalls darüber amüsieren dürfen.

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Bonusfrage: Ist die Hölle exotherm (gibt Wärme ab) oder endotherm
(absorbiert Wärme)?

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Die meisten Studenten mutmaßten mit Hilfe von Boyles Gesetz, daß sich Gas
beim Ausdehnen abkühlt und die Temperatur bei Druck sinkt oder etwas in
der Art.

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Ein Student allerdings schrieb folgendes:

Zuerst müssen wir herausfinden, wie sehr sich die Masse der Hölle über die
Zeit verändert.
Dazu benötigt man die Zahl der Seelen, die in die Hölle wandern
und die Zahl jener Seelen, die die Hölle verlassen.
Ich bin der Meinung, daß man mit einiger Sicherheit annehmen darf, daß
Seelen, die einmal in der Hölle sind, selbige nicht mehr verlassen. Deswegen
verläßt keine Seele die Hölle.

Bezüglich der Frage, wieviele Seelen in die Hölle wandern, können uns die
Ansichten der vielen Religionen Aufschluß geben, die in der heutigen Zeit
existieren.

Bei den meisten dieser Religionen wird festzustellen sein, daß man in die
Hölle wandert, wenn man ihnen nicht angehört. Da es mehr als nur eine
dieser Glaubensbekenntnisse gibt und weil man nicht mehr als einer Religion
angehören kann, kann man davon ausgehen, daß alle Seelen in die Hölle
wandern.

Angesichts der bestehenden Geburts- und Todesraten ist zu erwarten, daß
die Zahl der Seelen in der Hölle exponentiell wachsen wird.Betrachten wir
nun die Frage des sich ändernden Umfangs der Hölle. Da laut Boyles Gesetz
sich der Rauminhalt der Hölle proportional zum Wachsen der Seelenanzahl
ausdehnen muß, damit Temperatur und Druck in der Hölle konstant bleiben,
haben wir zwei Möglichkeiten.

1. Sollte sich die Hölle langsamer ausdehnen als die Menge hinzukommender
Seelen, wird die Temperatur und der Druck in der Hölle so lange steigen
bis die ganze Hölle auseinanderbricht.

2. Sollte sich die Hölle schneller ausdehnen als die Menge hinzukommender
Seelen, dann werden Temperatur und Druck fallen, bis die Hölle zufriert.

Welche der Möglichkeiten ist es nun?

Wenn wir Sandras Prophezeihung miteinbeziehen, die sie mir gegenüber im
ersten Studienjahr geäußert hat - nämlich, daß "es in der Hölle ein kalter
Tag sein wird, bevor ich mit dir schlafe" - sowie die Tatsache, daß ich
gestern mit ihr geschlafen habe, kommt nur Möglichkeit Zwei in Frage.

Deshalb bin ich überzeugt, daß die Hölle endotherm ist und bereits
zugefroren sein muß.

Aus der These, wonach die Hölle zugefroren ist, folgt, daß keine weiteren
Seelen dort aufgenommen werden können und sie erloschen ist ... womit nur
noch der Himmel übrigbleibt und die Existenz eines göttlichen Wesens beweist
- was wiederum erklärt, warum Sandra gestern Abend die ganze Zeit "Oh mein
Gott"
geschrien hat.

Dieser Student erhielt als einziger einen Einser.

2009/01/18

Auditive Gliedertiere

Ich habe mir nach längerer Zeit mal wieder etwas fürs Ohr gekauft. Ab und an bekommt man ja Sachen zu hören, die dann nicht mehr aus dem Kopf wollen. Was bleibt dann übrig, als sich dem Ohrwurm zu stellen? Richtig: Überdosis.

Also gleich mal beide Alben gekauft und jetzt werden die rauf und runter gehört. Da ich die Idee hinter dem Projekt ziemlich cool finde, mache ich hier gleich mal etwas Werbung:

Wie heißt das Projekt?
Van Canto (http://www.vancanto.de)

Worum geht es?
A capella (plus Schlagzeug)

Was ist da so besonders dran?
Coverversionen aus dem Bereich Metal. Unter anderem mein favorisiertes Symphonic Metal, wie es z.B. von Nightwish, einer meiner Lieblingsband, gespielt wird.
Großartig ist auch die Version von Metallicas Battery.
Und nicht zu vergessen den Räubersong von Ronja Räubertochter ;)

Ergo: Reinhauen und reinhören!

P.S.: Wo ich gerade dabei bin – wer a capella mag, sollte dann auch gleich bei meiner Göttinger "Hausband" Klicknwirtschaft (http://www.klicknwirtschaft.de) vorbei schauen. Auf deren myspace-Seite finden sich diverse Schmankerl von ihrem tollen Album!

Viel Spaß und ein gutes Jahr 2009 noch...

2009/01/12

The Gorgonzola Incident

Englischer Titel. Ist mir aufgefallen. Das soll es mit dem Ausflug ins Ausländische für dieses Mal auch schon gewesen sein. Weiter geht es mit einer typisch deutschen Eigenschaft. Kundenserviceabstinenz.

Letztes Wochenende in einer Filiale der Kette Edeka in Kiel. Das Geschäft hatte wie jeden Sonntag eine Zeit lang geöffnet. An sich lobenswert. Es begab sich jedoch, dass eine kleine Gruppe hungriger Menschen, zu der auch ich gehörte, als Ziel für das Mittagessen Spaghetti mit Gorgonzola-Soße ins Auge gefasst hatte. So suchten wir also den Selbstbedienungsbereich des Ladens durch und sahen, dass wir nichts sahen, was nach Gorgonzola aus sah – oder roch.

Einer Idee folgend ging ich weiter in Richtung Käsetheke. Und siehe da, gleich vorne direkt an der Scheibe lag er, der Gorgonzola. Rechts daneben befand sich, für das Servicepersonal durch eine Glastür getrennt, die Fleischtheke – teils leer geräumt, teils zugedeckt.

Da zudem im Käsebereich auch noch Licht an war hatte ich Hoffnung, dass uns jemand den Käse rausgeben könnte. Denn auf den in den Auslagen liegenden Schilder stand nur etwas davon, dass die „Schlachterei“ sonntags nicht geöffnet habe. Und da für mich Käse nicht gleich Fleisch ist, galt m.E. das Schild halt eben nicht für den Käsebereich.
Des Weiteren erwähne ich hier nochmals die indirekten Hinweise, die zu meiner Hoffnung beigetragen haben:
die Käsetheke war beleuchtet
die Auslage selbiger Theke war weder abgedeckt noch entfernt worden, wie in der Schlachterei daneben

Wie sich bald heraus stellen sollte, teilten weder die Standard-stupide Hilfskraft noch der vorgebliche Filialleiter meine Ansicht...

Ich gebe zu, ich war bereits etwas griffig, nachdem mir besagte Europalettenfahrerhilfskraft schon keine fundierte und aussagekräftige Antwort geben konnte (mal abgesehen von „weisschnich, glaub die ham nich auf“). Dementsprechend offensiv ging ich die Diskussion mit dem nicht wirklich flexiblen Filialleiter an. Der hatte nämlich kein anderes Tonband eingelegt außer „das machen wir schon seit zwei Jahren so... dafür gibt es unsere SB-Truhe ...“
Der intelligente Leser, gern auch weiblichen Geschlechts, hat sicher schon längst bemerkt, dass es an dieser Stelle auf die in Deutschland bekannte und beliebte Geisteshaltung >>Das war schon immer so, das war noch nie anders, da könnt ja jeder kommen<< hinaus lief.

Das Mitdenken dieser Person belief sich darauf, dass er von nun an nun sonntags auch eine Decke über den Käse legen wird. Großartig! Fleißige Filialleiter braucht das Land!
Ich habe ihm mindestens dreimal Brücken gebaut, so dass er sich dazu hätte herablassen können, selber an die Käsewaage zu gehen und Kunden auch mal auf die Schnelle einen Sonntagssonderwunsch zu erfüllen.
Und er hätte es soviel einfacher gehabt als mit einem leicht angefressenen Gronk zu reden und sich von dem (also mir) zwischen den Zeilen unter die Nase reiben lassen zu müssen, was für eine hohle Nuss er da gerade abgibt. Ich glaubte ihm auch einfach nicht, dass er die Waage nicht bedienen kann – denn dann wäre er an seiner Position mangels Vorbild- und Einweisefähigkeit schlichtweg fehlbesetzt.

Okay, der Teil hat mir im Prinzip Spaß gemacht. Und gut getan. Doch um Deutschland tut es mir leid, wenn überall die Kunden erst nach unflexiblen Vorschriften kommen.

Wir haben uns dann übrigens mit Cambozola ausgeholfen. Ist zwar nicht so intensiv wie der Wunschkäse, auf jeden Fall jedoch ebenso lecker als Soße.
Das Ergebnis kann man übrigens HIER bewundern.

Naja. Gut, dass wir da nicht nochmal hin müssen. Denn unsere besuchten Freunde ziehen bald um. Folglich wird es irgendwann in zeitnaher Zukunft einen ähnlichen Test in Hamburg geben...