2006/12/01

Mondragor: Belagerung

Und weiter geht es mit unseren Helden aus dem Wald. Mittlerweile haben sie durch die Aktion auf der Burg die zweite Stufe erreicht. Die brauchen sie auch für das, was vor ihnen liegt...

Nachdem sie schon von weitem bemerkt hatten, dass die kleine Stadt anscheinend belagert wird – Rauch und Schreie sind selten ein zweideutiges Zeichen, wenn Orks in der Nähe weilen – haben sie sich erst einmal vorsichtig an die Palisaden der Stadtgrenze heran geschlichen. Aber nur, solange die Bäume noch Deckung gaben.

Denn rund 100 Orks lagerten mit Katapulten bereits vor dem diesseitigen Stadteingang. Sie waren eifrig damit beschäftigt, Flammenkugeln auf die Gebäude zu schleudern. Unermüdlich wurden die Brandherde von den Stadtbewohnern schnellstens gelöscht. Doch was konnten sie nun tun? Sie berieten sich – während sie abwechselnd darauf achteten, dass Faldo keine Dummheiten anstellte. Der kleine Halbling war bei so vielen Orks schon wieder ganz heiß darauf, seine Zahnsammlung mächtig zu erweitern.
Schließlich fassten sie folgenden Beschluss: Sie würden versuchen, in die Stadt zu gelangen, und zwar an einer Stelle, wo relativ wenige Patrouillen ihren Dienst versahen. Dafür versteckten sie sich zunächst in einem großen Busch und observierten die Lage. Und Faldo natürlich.

Auf einmal veränderte sich die Umgebung, Nebel zog auf. Das bedeutete nur noch 6 Meter Sicht für jeden einzelnen, auch die Orks trotz ihrer – hierbei völlig nutzlosen – Dunkelsicht.
Der Platz schien gut gewählt: In der Nähe patrouillierten nur zwei einzelne Orks, eine Zweiergruppe, und ein Offizier, der regelmäßig den Status der anderen abfragte.

Es ist soweit, Rejk schleicht sich auf die andere Seite des patrouillierten Weges und bringt sich in Position. Der erste Gegner: Ein einzelner Ork. Mondragor hat die Initiative. Schlägt zu. Der Kopf des Orks fällt vom Torso herunter. Nahezu lautlos, jedenfalls ungehört. Eine Meisterleistung, aber doch nur ein kleiner erster Schritt auf dem Weg in die Stadt. Schnell beschließen sie, die Leiche in Busch zu ziehen.
Plötzlich ruft der Offizier. Mytholan kann orkisch, versucht es mit Bluffen. Erfolgreich, wie es scheint. Puh, Glück gehabt.
Und wieder ein einzelner Ork. Er bekommt von Faldo einen Pfeil in den Rücken, sucht nach dem Ursprung des Schmerzes. Dumm für ihn, dass er dabei nicht nach vorne schaut, von wo Mondragor mit seinem Zweihänder aus holt. Nachschlag, und ab in den Busch mit der Leiche.
Dann Schritte. Der Offizier! Geht vorbei. Die Gruppe bleibt still – und unbemerkt. Gedankt sei dem Nebel...
Nun kommt die zweier Patrouille angetrottet. Faldo ist am Zug. Schießt. Einer geht direkt zu Boden, atmet noch. Der andere wundert sich. Faldo schießt nochmal. Auf den Boden mit ihm.
Beiden leben noch. Doch Mondragor kennt keine Gnade: Mit einem doppelten Coup de Grace beendet er ihr Dasein und besorgt gleich noch zwei weitere Zähne für Faldos Kette, nachdem auch diese Leichen im Busch liegen.
Der Offizier ruft wieder. Mytholan blufft nochmal, lockt ihn herbei. Er kommt. Alle greifen ihn an, aber der Nebel lässt alle daneben schlagen...
Er bemerkt, dass er angegriffen wird, will schreien – da schlägt Mondragor zu und ihn genau auf 0 von 15 Trefferpunkten runter. Zweihänder rules.

Das war's. An dieser Stelle klaffte nun eine Lücke in der Wachroutine, durch die sie schlüpfen konnten. Um zu zeigen, dass sie kein „Trojanisches Pferd“ wären, brauchten sie noch etwas, um das zu untermauern, wenn sie um Einlass baten... daher nahm sich jeder einen Orkkopf, und ab ging’s zum anderen Stadttor. Dort lagerten „nur“ 30 Orks. Aber der Nebel half, sie kamen ungesehen an das Tor heran. Aber nicht herein.
Rejk entdeckte ein kleines Guckloch, durch das Mytholan zwei Leute erkennen konnte. Perfekte „Opfer“ für seinen Zauberspruch „Botschaft“: Nun flüsterte er ihnen zu, dass sie eingelassen werden möchten. Auf der anderen Seite war man – verständlicherweise – recht verunsichert ob der unsichtbaren Stimme. Als Beweis für ihre Glaubwürdigkeit warfen Rejk und Mondragor ihre mitgebrachten Orkköpfe hinüber. Es wird ruhiger, und nach kurzer Zeit öffnete sich das Tor lautlos, sie wurden reingeholt.
Man erkannte sie und brachte die Gruppe zum Kommandanten der Stadtwache. In einer Lagebesprechung, die mehr den Charakter einer Krisensitzung hatte, bat er um ihre Hilfe, denn lange konnten sie der Belagerung nicht mehr Stand halten. Viele Pläne wurden geschmiedet und verworfen. Doch die Zeit drängte: Ohne den Nachschub sah es für die Stadt düster aus, die ersten verhungerten bereits. Es stellte sich die Frage, wie man den Nachschub der Orks ebenfalls behindern konnte.

Mytholan hatte eine Idee: Gift!
Die Orks waren über einen nahe gelegenen Hof hergefallen, auf dem ein Brunnen sein sollte. Aus dieser Richtung kamen die Lieferungen, die vergiftet werden mussten. Eine ausgezeichnete Idee, nur wie war sie zu verwirklichen?
Die Gruppe begab sich auf einen Besuch zu dem „leicht“ verwirrten Druiden, der ihnen damals den Schwebetrank gegeben hatte. Man erinnert sich, der mit den Nebenwirkungen...
Nach mehrmaligem Anlauf für das Gespräch (was manche Mitglieder wieder fast in den Wahnsinn trieb) merkte der Alte, dass sie etwas gegen Orks auf Wasserbasis brauchen, und gibt ihnen einen blauen Trank. Nachdem er ihnen übrigens vorher rotes Wasser zu trinken gegeben hatte, welches aber sehr angenehm gewesen war... und von dem er auch selber getrunken hatte – was wiederum nun rein gar nicht heißen wollte.

Sie verabredeten ein Passwort für das Tor und machten sich im noch nebligen Dunkel der Nacht auf den Weg zum Hof. Unterwegs kamen sie an einen Fluss, der ganz merkwürdig roch. Keiner wollte davon trinken, nicht mal aus Neugierde. Das will bei Faldo schon etwas heißen...
Kurze Zeit später fanden sie eine Brücke und hörten Hufe klappern. Rejk blieb oben getarnt zurück, die anderen versteckten sich unter der Brücke – und entdeckten dort drei tote Orks mit Trinkbechern in den Händen. Nein, von dem Flusswasser sollte man wirklich nicht kosten.
Der Wagen, vor dem die Pferde gespannt waren, deren Hufe durch die Nacht klapperten, hatte sechs Fässer geladen und bewegte sich in Richtung des vermeintlichen Brunnens. Also hinterher.
Sie entdeckten den Hof, beziehungsweise, was davon übrig geblieben war. Kein Stein lag mehr auf dem anderen. Von den Orks, die auf der Kutsche her gekommen waren, wurden nun die sechs Wasserfässer an dem tatsächlich vorhandenen Brunnen gefüllt.
Doch wie konnte nun unbemerkt das Gift in die Behälter geschleust werden? Es durfte nicht der geringste Verdacht entstehen, das etwas nicht in Ordnung war!
Eine weitere Idee kam von Mythalon: Sein Spruch „Magische Hand“. Damit konnte er leichte Gegenstände über mehrere Meter bewegen. Exzellent!
Er schlich sich in den nahesten Busch, wurde glücklicherweise nicht bemerkt. Die Orks füllten derweil die Fässer und spielten dann anschließend Karten.
Im Nebel.
Viel Spaß.
Selbst Dunkelsicht hilft da nicht viel, wie bereits erwähnt. Aber so konnte wenigstens keiner schummeln.
Der Hexenmeister nutzte seine Kräfte: Wie von Geisterhand – nein Magierhand – gelenkt bewegte sich der kleine Behälter durch die Nacht, über die Orks hinweg. Mytholan schüttete den Inhalt der Flasche in die 6 Behälter. Eine Probe davon füllte er zurück in das Fläschchen, um es später zu untersuchen.
Die Orks machten sich nach einer Weile auf den Rückweg, die Gruppe folgte unbemerkt und kam dann auch wieder sicher in die Stadt.

Zeit für eine Schlafpause. Doch der Tag begann mit Unruhe am nächsten Morgen, wieder waren Menschen vor Hunger gestorben, die Leute wollten ausbrechen. Rejk stellte sich vor die üwtende Menge und berichtete, was sie in der letzten Nacht getan und vorbereitet hatten und bat um etwas mehr Zeit. Die Menschen verharrten unsicher. Man konnte sehen, dass mehrere Fässer umher standen, und die vergifteten noch ungenutzt auf dem Wagen vor sich hin dümpelten. Doch die Zeit rannte davon, wie beschleunigte man am besten den Plan?
Der Kommandant hatte eine Idee: Er erzählte von dem vermeintlichen Gold, was ihnen aufgeschwatzt worden war... es stellte sich heraus, es ist „Weißes Gold“. Salz. Perfekt.

Faldo bekam nun seinen großen Auftritt: Er schoss mit Salzbeuteln beschwerte Pfeile in sämtliche umher stehenden Wasserfässer – außer in die vergifteten natürlich.
Stunden später: Die Orks merkten, dass ihnen die Suppe bzw. das Wasser versalzen worden war, und tranken nach und nach alle aus den präparierten Behältern. Die Stadtbewohner wurden gebeten, bis zum nächsten Morgen zu warten, da sich nicht sofort ein Effekt einstellte. Der letzte Aufschub wurde gewährt.

Der nächste Morgen: Die Gruppe wurde von merkwürdigen Hintergrundgeräuschen geweckt: Quaken.
Viel Quaken.
Ein Blick über die Palisade zeigte: Dort hüpften ca. 150 fette Kröten umher. Ein wirklich interessanter Trank... Die Bewohner stürmten begeistert aus den Toren und hüpften auf den Kröten umher, bis alle tot waren. Auch die unschuldigen normalen, die nur zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort quakten. Shit happens. Faldo war übrigens sehr betrübt – er hatte sich so auf über hundert Orkzähne gefreut, und nun das. Eine Tragödie für ihn.

Nichtsdestotrotz war die Stadt gerettet, und die gefeierten Helden machten sich auf den Weg zur großen Hafenstadt.
Im Bewusstsein, durch diese Aktion das Herz einer kleinen Stadt und die dritte Stufe erlangt zu haben.

2006/11/30

Was vom Tage übrig blieb

... continue story.

Der Titel ist wirklich sehr passend. Was blieb vom Tag, besser gesagt von den 24 Stunden, innerhalb derer so ein Störfall wie mit meinem Telefonanschluss behoben werden sollte?

Nicht viel, ehrlich gesagt. Dazu hätte ich die Zeitspanne auf satte 312 Stunden ausdehnen müssen. So lange dauerte es schlussendlich, bis ich meine eigene Telefonnummer wieder bei mir wusste.

An jenem bereits vorausgesagten Freitag erschien tatsächlich um 8.15 Uhr ein Mensch von der Telekom, und 10 Minuten später war bereits alles wieder in Orndung. Zehn Minuten. Eine sechstel Stunde. Weiter hoch zu rechnen und zu vergleichen fehlt mir gerade die Lust.

Der Mensch ging übrigens nicht ohne den Kommentar, dass es wohl doch an Arcor gelegen haben soll. Schuld zuweisen ist wohl echt einfacher als sie einzugestehen. Kein Wort von verpassten Terminen und Nichterscheinen.

Meine Rechnung für den Monat beanstande ich natürlich gerade. Zwei, wenn nicht sogar drei Wochen ohne vernünftige Erreichbarkeit, das sehe ich nicht ein zu bezahlen. Die Woche davor war ich auch nicht angerufen worden, warum wohl...

Selbst wenn bei Arcor ein ähnliches Unvermögen herrschen sollte: Dort zahle ich immerhin deutlich weniger für die gleiche Inkompetenz!
Und habe auch noch freundlichere Personen am Telefon.

2006/11/15

Die Telekom, dein Freund und Helfer

Es war einmal eine Telefonnummer, die hatte es gut bei mir. Sie wurde ab und an genutzt, und bekam auch ein schönes Festnetztelefon vorgesetzt. Sogar das gute von Siemens mit Freisprecheinrichtung. Doch dann, eines Tages, änderte sich alles. Sie wurde mir einfach weggenommen, und nun bin ich auf der Suche nach ihr. Trotz aller Hindernisse werde ich nicht aufgeben, nicht wanken, stark sein und mich nicht grämen.
Dies ist die Chronik einer Odyssee.
Und der Unfähigkeit einer Telefongesellschaft.

Tag 1:
Ein Freitag wie jeder andere. Wochenende naht, Wetter ist verhalten, es wird dunkel, Feierabend. Ab nach Hause. Am Abend ruft mich dann jemand an, der wen anders sprechen will. Mehrmals. Nummernvergleich - keine Frage, das ist nicht meine Telefonnummer. Und nein, ich wohne zwar in der gleichen Straße, aber ein Haus weiter. Schließlich meint derjenige, er habe vielleicht etwas falsch abgespeichert, und der Rest des Abends verbleibt der Erholung.

Tag 2:
Meine Freundin ist zur letzten Lernhilfe vor den Prüfungen bei ihrer Freundin, und ich habe meine Ruhe (diesen Teil des Satzes mag sie bestimmt nicht). Abends wollen sie dann kochen, und ich komme dazu, was per Telefon durchgegeben werden soll. Soweit der Plan. Irgendwann am späten Nachmittag merke ich dann, dass mein Handy ausgeschaltet ist, und korrigiere das. Egal, sie hätte ansonsten sicher eh auf dem Festnetz angerufen, falls es doch schon soweit wäre. Nun, zumindest ist das mein Gedankengang. Er entspricht aber dann doch nicht so ganz der Wirklichkeit, wie sich herausstellen sollte.

Nach Einschalten kommt direkt eine SMS mit Zeitangabe fürs Essen in ca. einer Stunde. Da ich gerade am Zocken bin, schicke ich nur ein kurzes "OK" zurück. Kurz darauf klingelt mein Handy, mit Freundin am anderen Ende der Leitung. Freundlich werde ich gefragt, warum ich denn nicht erreichbar sein wolle, den Hörer daneben lege und das Handy ausschalte.
Moment, was? Gut, das Mobilgerät habe ich schlicht vergessen, aber das andere Telefon geht doch. Oder nicht? Kurzer Test: Freizeichen. Na also. An dieser Stelle kommt der kleine Pedant in mir heraus, und daher rufe ich mich doch einfach mal selber auf mein Handy an.

Es klingelt. Soweit so gut. Was mir nicht so gut gefällt ist die Telefonnummer des Anrufers - es ist nämlich nicht meine Festnetznummer. Und, wie sich einige bestimmt schon gedacht haben, es kommt noch besser: Es ist exakt die Nummer, die der Herr vom Vortag versucht hatte zu erreichen.

Großes Kino. Mein Internetzugang Marke Arcor funktioniert zwar ohne Einschränkung, aber mein Festnetzanschluss von Arcor, den ich nehmen musste, um das Internetportal zu bekommen, ist verschwunden - bzw. meine Telefonnummer. Nun ja, erstmal habe ich dann bei Arcor eine Störung gemeldet. Stört mich ja schon irgendwie, wer weiß, wo sich meine Nummer grad herumtreibt... Problem geschildert, den Anrufer erwähnt, und dann das übliche: "Da können wir nichts machen, das muss sich ein Techniker der Telekom ansehen". War ja klar. So klar. Das verheißt nichts Gutes. Wahrscheinlich ist eine Fehlschaltung aufgetreten, überlege ich mir, denn meine aktuelle Fremdnummer war früher im Nachbarhaus zugegen. Eigentlich ist das ein Störungsgrad, der innerhalb von 24 Stunden ein Eingreifen erfordert.

An dieser Stelle möchte ich diesen extra Absatz verwenden, um auf eine grundlegende Information im letzten Satz hin zu weisen. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Man möge sich diese Zahl bitte merken.

Weiter im Text. Die 24 Stunden werden gleich im nächsten Satz des Servicemenschen ad absurdum geführt. Denn es ist ja Wochenende, ein Samstagabend, und am Sonntag kommt niemand von der Telekom raus. Was will man machen, also den nächst besten Termin. Montagnachmittag, von 13-17 Uhr. Vorher will sich jemand mit mir in Verbindung setzen.

Tag 4:
Und tatsächlich ruft am Montagvormittag ein Telekomtechniker an, der schon mal am Kasten des Häuserblocks nachgeschaut hat. Er kann meine Telefonnummer dort aber nicht mehr auffinden, und muss daher einen Prüfstrom von meiner Wohnung aus legen. Dafür braucht er einen Termin, denn am selben Tag hat er nichts mehr frei. Durch die freimütige Hilfe meiner Freundin bin ich dann in der Lage, eine Zeit für den nächsten Morgen aus zu machen. Mit der Einschränkung, dass bitte bis SPÄTESTENS 10 Uhr jemand vorbei kommt, denn ich wäre dann schon lange auf der Arbeit, und meine Freundin nähme sich extra Zeit, zu warten und später zur Uni ins Labor zu gehen. So wird es vereinbart.

Tag 5:
7.10: Ich fahre zur Arbeit. Große Besprechung heute mit Gast von auswärts.
9.55: Kurzmeldung von meiner Freundin, es war noch keiner da, sie wartet noch etwas.
13.00: Anruf von einer sehr, sehr stinkigen Freundin, dass sie sich nun auf in die Uni zur Arbeit machen werde. Da kann ich ihr nur zustimmen, und rufe gleich mal den Techniker vom Vortag an, dessen Anruf im Handy noch gespeichert war. Er kann es sich nicht erklären, ist selber nicht vor Ort, sondern hat den Auftrag weiter geleitet, meint er. Gibt mir dann die Servicenummer der Telekom. Dort vertröstet man mich auf Mittwoch, 13-17 Uhr.

Tag 6:
13.00: Meine Freundin ist dankenswerter Weise vor Ort, um zu warten, bis ich sie ablöse. Das ist um 15.30 der Fall, ich habe früher Feierabend gemacht.
17.00: Keine Telekom weit und breit.
18.00: Ich rufe die Servicenummer der Telekom an. Hurra, Warteschleifenmelodie! Die erste des Abends, aber wohl nicht die letzte…
10 Minuten später: Ich erläutere mein Anliegen. Im Anschluss daran wird mir erklärt, dass man dafür nicht zuständig sei und gibt mir die Nummer des Technikservices. Nun gut… hurra, die nächste Warteschleifenmelodie! Und auch noch eine andere, super!
10 Minuten später: Am Ende der Warteschleife wartet ein Mensch auf mich, der mir erklärt, dass ich mich nicht in der Kundenkartei befinde, weil ich Arcorkunde bin, und somit bei Störungen nur Arcor kontaktieren kann.
Weil ich grad so richtig gut drauf bin, rufe ich doch gleich mal den Arcor Kundenservice an, der mich nach der üblichen Prozedur mit Computerabfrage endlich an einen Menschen weiter leitet.
Und es ist kaum zu glauben: Es gibt noch eine dritte Warteschleifenmelodie im Telefoniversum!
Hurra!
10 Minuten später: Meine Meldung wird aufgenommen und an die Technikabteilung weiter geleitet.

Tag 9:
Es ist mal wieder Freitag, die Woche ist fast rum, und ich stehe in der Kälte bei der Doktorabholung einer Bekannten. Das Handy klingelt, Arcor ist dran: Die Telekom habe sich ganz zerknirscht gemeldet, und wolle schnellstmöglich einen Termin. Der morgige Samstag ginge leider nicht mehr, aber wie wäre es Montag, 13-17 Uhr?
In Ordnung, ich werde dann mal früh Feierabend machen und Freundin ablösen…

Tag 11:
13.00: Meine Freundin ist dankenswerter Weise vor Ort, um zu warten, bis ich sie ablöse. Da mich das schlechte Wetter etwas kränkelnd machte, bin ich schon gegen 14.30 da.
17.00: Keine Telekom weit und breit.
18.00: Ich genieße den Rest des Abend, ohne auch nur einen Gedanken an die Telefonnummer des Arcor Kundenservice zu verschwenden. Wäre auch gemein, wenn ein unschuldiger Mensch meinen Zorn ab bekäme…

Tag 12:
8.00: Am heutigen Dienstag rufe ich gut gelaunt den Arcor Kundenservice an, tippe mich durch die Computeransage zu einer menschlichen Kontaktperson am anderen Ende der Leitung. Erläutere mein Anliegen, und stoße auf Verständnis. Leider bekommt Arcor wohl immer erst verzögert Feedback von der Telekom, und das oft nicht aussagekräftig. Den frühest möglichen Termin schlage ich wohlweislich aus, weil ich mir sicher bin, dass dann wieder niemand kommen würde, denn das Zeitfenster wäre zu knapp. Da ich kommenden Freitag Urlaub genommen habe, soll der Telekommensch dann bitteschön zwischen 8-12 Uhr antanzen.
Ich frage mich, wie es meiner Telefonnummer wohl geht.
Und was mit Leuten passiert, deren Störungen nicht innerhalb von 24 Stunden beseitigt werden sollen.

To be continued…

2006/10/13

Freitag der 13.

Es ist mal wieder soweit. Einer meiner Lieblingstage schüttelt mir gerade die Hand. Nicht nur, dass es ein Freitag ist, nein besser - es ist auch noch der dreizehnte Tag des Monats. Zeit für Unkenrufe, Aberglauben und wasweißichnochalles.

Wer's glaubt.

Ich hatte immer nette Sachen an solchen Tagen gehabt. Witzige Begegnungen zum Beispiel. An einem solchen Tage ist einer meiner besten und ältesten Freunde geboren. Oder aber damals, als ich an einem Freitag den 13. meinen Freischwimmer gemacht habe. Jahre später am gleichen Tag das Bronzene Schwimmabzeichen. Gut, viel ist davon nicht geblieben, weil ich das nicht gepflegt habe und Wasser nicht zu meinen Lieblingselementen zählt, aber egal. Über Wasser halten kann ich mich noch. Kurzzeitig. Lieber laufe ich. Und nein, Wassertreten als Kombination ist eine ganz blöde Idee.

Was hält die heutige 13 für mich bereit? Man wird sehen, der Tag ist noch nicht vorbei.
Auf jeden Fall habe ich eins heute getan: Ich habe es bestellt. Das Add-on.

Eingeweihte wissen jetzt sicher schon, wovon ich schreibe: World of WarCraft: The Burning Crusade.
Entgegen der Annahme, dass Bestellungen bei Amazon nun nicht mehr garantiert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ausgeliefert werden könnten, ist davon nichts auf der Hompage und ebenso nichts beim Bestellvorgang zu lesen. Will sagen: Erscheinungsdatum z.Zt. 27.11.06, Lieferung erfolgt vom 28.-30.11.06, die 13 (da war's wieder) Euro für die Expressvariante habe ich mir aber gespart. Dann lieber einen Tag warten und einen Monat mehr WoW...

Gleich geh ich zum Sport. Ich sag mal Hals- und Beinbruch.

2006/10/05

Ex und hopp?

Letztens ergab es sich mal wieder, dass der Sonntagmorgen sehr schön sonnig war und ich so früh auf, dass ein gemütlicher Spaziergang zum Bäcker statt schnellem just-in-time-Gehetze wie sonst locker möglich war. Also raus, gute Laune mitgenommen, Freundin auch.

Auf dem Weg dorthin bemerkte ich eine Fußgängerin ca. 100 m vor uns, deren Gang mir bekannt vor kam. Wenn sie rechts abbiegt, ist es meine Ex, dachte ich mir. Sie bog rechts ab – weil das der Weg zum Bäcker ist, den sie jeden Sonntag für sich und ihre Mutter abspult. Nun gut, dann trifft man sich da wohl nach längerer Zeit mal wieder. Denn eigentlich dachte ich, sie wäre wie seit langem in Brüssel, Praktika durchziehen. Jetzt gerade wohl nicht. Na ja, Freundin kurz vorinformiert, Augen zu und durch. War schließlich schon ein paar Jahre her, und hatte auch keinen Zoff gegeben.

Beim Bäcker dann Erkennen ihrerseits, kurzes Begrüßen und den aktuellen Status austauschen. Sie ist bald im Süden Deutschlands, hat eine Promotionsstelle bekommen, nach langem Suchen. Das freut mich für sie, hat sie auch verdient.
Viel mehr haben wir uns dann nicht unterhalten, wäre mir auch blöd vorgekommen, sie beim Bäcker meiner Freundin vorzustellen. Aber mehr hatten wir uns irgendwie eh nicht zu sagen, daher hieß es dann nur noch tschüss, und schon standen wir noch in der Schlange, während sie schon abgefertigt und weg war.

Was mich ja doch ein wenig nachdenklich macht: Da war man über ein Jahr zusammen in einer Beziehung, und hat sich später eigentlich so ziemlich gar nichts mehr zu sagen. Was sagt das über die vorige Nähe aus? Hatte doch jeder zu viel Mauern vor sich stehen, und den anderen nicht nahe genug heran gelassen? So kommt es mir vor. Wie schon damals vor drei Jahren, als ich einen Schlussstrich gezogen habe. Der Kontakt ging immer weiter runter seitdem, und was bleibt am Ende? Vergessen und abhaken? War was?
Hat es sich gelohnt? Ich denke schon, auch wenn es schwer ist, konkretes auszumachen. Aber etwas bleibt immer, was man daraus gelernt hat. Manchmal glasklar, manchmal tief unter der Oberfläche, eine Einstellung, die sich entwickelt. Meinungen, die sich bilden.
Auch wenn ich bezweifle, dass ich sie jemals wieder sehe, wünsche ich ihr alles Gute.

Zurück erblickt man nur die Vergangenheit. Kleine, große, und unmerkliche Erfahrungen, die die Persönlichkeit formen. Und die Zukunft? Das Resultat.

Was vom Jahre übrig blieb.

2006/10/04

Mondragor: Wo sind die Halblinge?

Ich beginne mal mit einem OOC: Mondragor ist ein neuer Charakter der Stufe eins in einer noch frischen D&D-Runde. Ein Kämpfer für das Gute, der eigentlich ein Paladin werden wollte. Aber sämtliche Orden haben ihn abgelehnt, weil er ihnen nicht charismatisch genug war. Böse Zungen würden statt charismatisch auch fanatisch sagen...

So geht es weiter:
Dennoch fühlte er sich dem Beschützen von Wanderern verpflichtet, und blieb seiner Wunschgöttin Ehlonna, der Göttin des Waldes, treu. Kurz nach der letzten Absage saß er traurig in einer Bar und traf dort auf zwei nicht weniger bedrückte Halblinge, die den Anschluss an ihren Clan verloren hatten. Er stand ihnen in einer Kneipenprügelei bei und beschloss, bei ihrer Suche behilflich zu sein und sie mit seinem Zweihänder vor Unheil zu bewahren. Sie folgten den Spuren des Trecks und begegneten einer Horde Orks, vor der sie sich verstecken mussten. Diese schienen die Stadt, aus der sie kamen, belagern zu wollen. Einer der Orks musste austreten und hätte fast auf die Gruppe in ihrem perfekten Versteck gepinkelt, wenn nicht vorher Mondragor seinen Zweihänder durch die orkische Kehle getrieben hätte, damit kein Laut sie verriet.

Sie zogen weiter und verließen den Weg an einer Stelle, welche mit Spuren Richtung Wald gekennzeichnet war. Dank des Tranks eines verwirrten Mannes aus dem Dorf konnten sie über den Boden schweben, und so die ansässigen Druiden milde stimmen. Einer traf auf sie und geleitete sie in sein Dorf. Ohne sie seinem doch ziemlich großen Tiger zum Fraß vorzuwerfen. Glücklicherweise war dieser Druidenhain keiner der fanatischen, die jeden Eindringling verschwinden ließen.

Es stellte sich heraus, dass man für den Schwebetrank ein Antidot brauchte, um nicht der Nebenwirkung des Trankes anheim zu fallen. Schön, dass einem das erst hinterher gesagt wird. Nach einem Test war klar, dass sowohl Mondragor als auch Rejk, der tapfere kleine Halblingsschurke, nicht betroffen waren. Faldo jedoch, der Cousin von Rejk, ward mit einer Krankheit infiziert, die den Druiden bekannt war: Er würde im Laufe der Zeit zu einem Gestaltwandler werden. Ähnlich wie ein Druide es vermag, in die Form eines jeden Tieres zu schlüpfen, sah die Zukunft so aus, dass Faldo alsbald in der Lage sein könnte, sich in eine Katzenform zu verwandeln. Ein Gegenmittel konnte nur der Hersteller des Originaltranks brauen – wobei noch gar nicht so sicher war, ob die Vorteile dieser Krankheit nicht überwiegten, so sie denn kontrollierbar wären.

Im Hain traf die Gruppe auf einen Hexenmeister, der anbot, sie auf ihrer Suche zu begleiten. Mytholan war sein Name, und es zeigte sich, dass er aus einer Verbindung von Mensch und Elf hervorgegangen war. So zogen sie los. Ein Hinweis des Druiden hatte ihnen den Weg beschrieben, der zu einer Stelle führte, an der Wagenspuren im Boden verschwanden. Nach einigem Suchen entdeckten sie einen Hebel, der eine Rampe nach unten öffnete. Unter der Erde fanden sie zwei der Treckwagen – und eine Riesenfledermaus. Mondragor wurde von ihrem Angriffsschrei derart eingeschüchtert, dass die anderen das Monster alleine besiegen mussten. Das machte ihm noch einige Zeit zu schaffen. Im Hinterraum trafen sie auf einen einzelnen Ork, der Wache hielt, aber die Befragung, die Mondragor durchführen wollte, scheiterte an der Wut Rejks über das Blut und die Körperteile, die sie in den Wagen gefunden hatten. Nun türmten sich weitere Fragezeichen auf, bis schließlich in der Ecke des kleinen Wachraums eine Geheimtür entdeckt wurde. Sie folgten dem langen Gang und kamen in einer Burg heraus, die leider von Orks beherrscht wurde. Faldo, wie schon seit Beginn immer auf der Suche nach neuen Zähnen für seine Orkzahnkette, wollte natürlich gleich hinein stürmen. Damit das nicht passierte, musste Mondragor – ohne Absprache mit den anderen – ihm vorsorglich eine kleine Kopfnuss verpassen.

Sie wurden jedoch trotzdem frühzeitig entdeckt und an den Tisch des orkischen Befehlshabers geführt. Dort bat man sie, Platz zu nehmen und am Festessen teil zu haben. Als Gäste, nicht als Mahlzeit. Verschieden große Fleischportionen wurden aufgetragen, und sie sollten kosten, während die Orks neugierig zu ihnen blickten. 30 Orks an der Zahl, da konnte einem schon mulmig werden... Mutig griffen sie also zu den kleinsten Portionen, um den gastgebenden Käpt'n nicht zu verärgern, und ihre Rechnung ging auf: Es wurde geprostet und begonnen zu essen. Und in der Tat, das Fleisch war zart und lecker. Bis der Chef ihnen zeigte, was sie gerade gegessen hatten: auf der Speisekarte stand der letzte Vorrat an... Halbling!

Rejk wurde grün im Gesicht und musste sich übergeben. Mytholan und Mondragor fühlten sich nicht minder schlecht, konnten sich nur so eben noch beherrschen. In diesem Moment wachte Faldo auf, der in einem Stuhl neben Rejk positioniert worden war, sah Essen vor sich, roch leckeres Fleisch, griff einfach zu und stopfte es in sich rein. „Nein!“ rief Mondragor. „Spuck es aus! Sieh dir an, was du gerade runter schlucken willst!“ Er zeigte auf die Halblingkleidung, die der Ork präsentierte. Faldo spuckte aus und ihm wurde ganz schwindelig vor Wut. Urplötzlich veränderten sich seine Gesichtszüge, und man konnte für einen Augenblick in das Gesicht einer Raubkatze blicken. Einer ziemlich wütenden Raubkatze.
Das sahen die Orks, und rannten auf einmal in Panik aus dem Raum. Nun war die Gruppe allein im Festsaal.

Fragend blickten sie sich gegenseitig an, nachdem die schlimmste Übelkeit von der Überraschung verdrängt worden war. Was bei den Göttern war soeben passiert? Ein Gespräch mit einem Unterhändler offenbarte ihnen, dass sie zu einem Zeitpunkt eingedrungen waren, da die ganze Truppe Orks auf die Erfüllung einer Prophezeiung warteten: Sie sollten von einem mit wechselndem Gesicht in das Reich ihrer Götter geführt werden und hatten soeben das letzte Abendmahl genossen.

Kurze Beratschlagung der Gruppe: Was tun? Wie kommen wir heraus? Gegen 30 Orks? Schließlich fanden sie nicht nur eine Idee, die sehr riskant war, sondern konnten auch ein Fenstern öffnen, so dass Plan B ebenfalls gesichert war. Also schlugen sie dem Befehlshaber folgendes vor: Alle Orks sollten in Zweierreihen wieder zurück in den Festsaal kommen, jeder mit einem Schwert bewaffnet. Je zwei mussten sich dann gegenüber aufstellen, damit sie sich gegenseitig die Schwerter in die Körper treiben konnten.
Zu ihrem grenzenlosen Erstaunen wurde dieser Vorschlag mit Begeisterung aufgenommen, und es geschah so, wie es „geplant“ war: Die Kompanie trat ein, und nach kurzer Zeit lagen 30 Orkleichen auf dem Boden. Mit Schwertern in den Brustkörben. Nun hatte Mondragor einiges zu tun: Er musste 30 Orkzähne ziehen, damit Faldors Kette geschmückt und erweitert werden konnte. Das das wirklich geklappt hatte, konnten sie kaum glauben. Beim Untersuchen der Burg bemerkten sie, dass zwei schattenhafte Gestalten verschwanden, kurz danach hörten sie Flügel schlagen. Das waren wohl vermutlich welche von den fanatischen Druiden, die sich der Orks bedient hatten, um Eindringlinge los zu werden. Und sich nun verwandelt hatten, um ungesehen zu entkommen...

Nun gab es nichts weiter zu tun, als den Druiden Bericht zu erstatten und die toten Halblinge zu betrauern. Die Gruppe beschloss, in Richtung der nächst größten Stadt zu reisen, um ein paar Sachen ein zu kaufen und sich währenddessen ein neues Ziel zu überlegen. Auf dem Weg dahin würden sie durch die kleine Stadt kommen, von der aus Mondragor mit den beiden Halblingen die Suche begonnen hatte.

Schon aus der Ferne sahen sie Rauch und hörten sie Schreie...

2006/10/02

Und wieder eine AdvenTOURe

Tag 1:
4.00, es ist noch dunkel. Das interessiert meinen Wecker jedoch nicht im geringsten. Gähn. Fünf Minuten später bin ich aus dem Bett gefallen und ins Bad gestiefelt.
Rekord.
Aus gutem Grund: Heute fahre ich nicht zur Arbeit, sondern in die Schweiz. Bzw. werde abgeholt. Fabian und ich fahren eine Freundin besuchen, die dort gerade einen Teil ihres PJ macht (Medizinerin halt). Aus 5.00 wird zwar 5.30, aber dann kommt er auch – mit dem neuen Wagen seiner Eltern, ein Saab 95 - und es geht los. Als erstes holen wir seine Isomatte aus Hann.-Münden, ist ja quasi auf dem Weg. Ich bin da sehr tolerant, weil es ja immer mindestens eine Sache gibt, die ich auf Reisen vergesse. Fleißige Leser wissen gleich ein Beispiel zu nennen... Der Rest der Fahrt ist für unsere Verhältnisse relativ unspektakulär, wir hangeln uns von Pause zu Pause und Stau zu Stau und zähflüssigem Verkehr zu . 600 km. Nach 300 naht der erste Tankstopp für das Autogas. Ich sitze auf dem Beifahrersitz, habe schon die passende Wegbeschreibung in der Hand, und nicke erstmal fröhlich weg. Nun ja, rechtzeitig kurz vor der Ausfahrt bin ich wieder wach, um uns zur Tanke zu geleiten. Dort lacht das Physikochemikerherz: Lauter Gasflaschen mit all den Gasen, die man so aus der Uni kennt. Helium, Argon, Stickstoff, Wasserstoff, etc. Kann man tolle Sachen mit machen. Will jetzt aber sicher keiner lesen. Und draußen beim Tanken merkt man mal wieder: Es ist warm heute. Schön, dass der Wagen Klimaautomatik besitzt.
Weiter geht es. Frankfurt. Gefürchtet. Aber Glück gehabt, nur zähflüssiger Verkehr. Also weiter. Kurz vor Freiburg nochmal Gas nach tanken, das ist in der Schweiz recht schwierig. Dann auf zur Grenze.
Lustiger Hinweis auf der LKW-Spur mit Ampeln: „Die Rotphase kann mehrere Stunden dauern“. Damit die Fahrer ohne schlechtes Gewissen aussteigen und Kaffee trinken gehen können?
Egal, wir sind in der Schweiz. In Basel. Gleich der erste Eindruck: Die Beschilderung ist hier sehr besch...eiden. Mag daran liegen, dass ich uns erstmal in die falsche Richtung geleitet habe, nachdem das Schild mit der passenden Autobahn viel zu spät kam. Tja, und prompt waren wir in Frankreich... ob die sich wohl gewundert haben, als wir direkt nach der Grenze wieder umgedreht hatten?
Aber so waren wir zumindest schon mal auf der richtigen Strecke gelandet, nur genau den anderen Weg gefahren. Schließlich, nach 8.5 Stunden, erreichten wir Laufenburg und wurden in Empfang genommen. Übrigens hat er mich die ganze Zeit über nicht ans Steuer gelassen, der Sack. Soviel zum Fahrspaß mit diesem Wagen.
Wir sind in einer netten Villa untergekommen, wo alle Studis in der Zeit wohnen. Direkt am Spital.
Da Nadine noch arbeiten musste, sind wir derweil schon mal durch Laufenburg gelaufen. Ging schnell, ist nicht so groß. Aber durch den Rhein in zwei Länder geteilt, sehr witzig. Es ist übrigens immer noch recht warm, so an die 27°C. Gut, dass wir kurze Hosen mitgenommen haben.
Abends gab es dann Reste-Essen von der Party vom Vortag, und gepflegtes Abhängen, denn platt waren irgendwie alle. Und danach haben wir noch einige Animes geguckt, es wurde also doch noch etwas später.

Tag 2:
9.45, was für eine angenehme Zeit für den Wecker.
7.24, was für eine weniger angenehme Zeit für die SMS, die mir meine Freundin nach erfolgreicher Genesung von ihrer Migräne schickt. Klar, dass sie dann trotz Samstag früh auf ist, wenn sie den Rest des Vortags fast nur geschlafen hat. Danke, Schatz.
Frühstück. Noch besser: Kaffee. Der Rest vom Haus ist danach entweder zur Arbeit oder zur anstehenden Hochzeit einer Medizinerin. Fabian ist unterwegs, um Yanka zu besuchen, die auch hier in der Nähe wohnt, während ich endlich dazu komme, an diversen Blogeinträgen weiter zu schreiben.
Und Animes zu gucken, sind ja nur 20 Minuten pro Episode. Aber gemein, wenn es so cool ist und schon wieder vorbei... da bleibt eine Folge meist nicht alleine.
Nachmittags kamen die Hochzeitsbesucher zurück. Und hatten schon den ersten Alkohol intus, natürlich. Um das mit Koffein auszugleichen, gingen wir zu Peter, dem Anästhesisten, zum Kaffee(klatsch). Das dauerte. 90% der Unterhaltung bestand aus medizinischen Themen, wie Alex und ich erlebt haben... aber die Mohrenköpfe (www.mohrenkopf.ch) – hier darf man sie noch so nennen – waren deliziös. Der Kaffee auch, frisch gemahlen.
Stunden später: Hunger und Nadine setzten sich durch. Rückkehr in die Villa.
Zum Abendessen wurden lecker Spaghetti und Soßen gekocht. Ich sag nur Gorgonzola FTW!
Voll, aber glücklich. Dann noch voller. Wein hilft.
Passend zur Stimmung haben wir bis in die Nacht gespielt.
Krönender Abschluss: Eine Würfelrunde, bei der Alex keinen einzigen Punkt von 10000 holt. Das muss man erstmal nachmachen.
Nachts um halb zwei. Was tun, wenn alle beginnen, leicht müde und träge zu werden? Raus hier. Gut, dass es in Laufenburg eine alte Burgruine gibt. Welch Wunder. Man könnte meinen, das sei gewollt.
Also Jacken an und los. Zwei Angetrunkene und drei im tieferen Stadium, die noch weiter der Leber zu liefern. Zwei davon haben mächtig Schmacht nach Zigaretten, und so durchsuchen wir die halbe Stadt – was etwa 15 Minuten dauert, um sämtliche zentralen Punkte abzuklappern. Faszinierend, es gibt in kleinen Schweizer Orten keinen einzigen Zigarettenautomaten. Wer soll da noch zum rauchen kommen? Ob Deutschland da mal nachzieht? Wäre keine schlechte Idee.
Hoch zur Ruine. Nicht ohne mehr Alkohol.
Oben irgendwann angelangt gab es eine sehr lustige Fotosession. Die Ruine wird sonst angestrahlt und beleuchtet, aber nicht mehr um die Uhrzeit, zu der wir da waren. Es gab keine Verletzten zu verzeichnen, dafür um so witzigere Fotos ohne eine Ahnung, was man da fotografiert. Wir hatten nur Handys als „Leuchtfeuer“ mit...
Etwa 1.5h später machten wir uns wieder auf den Rückweg. Während die drei lustigen vier sich mit noch mehr Alkohol auf den Weg machen, um aus dem Spital noch Zigaretten zu holen (klar, wo wenn nicht da ist ein Automat. Steht aber wirklich einer da. Die meisten Ärzte rauchen. Welch Paradoxon), gehen Sina und ich, die wir schon mit trinken gestoppt haben, in unsere Betten. Wohlweislich. Könnte z.B. ja sein, dass ich noch fahren muss. Auch wenn ich nicht damit rechne. Mal gucken, wann die anderen ins Bett gekommen sein werden.

Tag 3:
Ein relativ kurzer Tag. Beginnend mit einem späten Frühstück. Und leichten Kopfschmerzen bei einigen... Nichtsdestotrotz war es ein sehr leckeres Essen mit ein paar Spezialitäten – ich sag nur Vanillegipfli FTW! Unglaublich lecker, das Zeug.
Der Rest der Zeit bis zur Abholung bestand aus Spazieren, Sonne genießen, Klönen. Schön.
17 Uhr: Das Taxi ist da. Fabian und Yanka – wieder jemanden in natura statt nur am Headset kennen gelernt.
Rückfahrt. Was soll man sagen? Kilometer abspulen halt. Und natürlich fährt Fabian. Wer hätte das gedacht. Aber ich würde das Steuer auch nicht aus der Hand geben bei so einem netten Wagen. Einkehr gab es zwischendurch bei einem Burgerladen, der wohlweislich nicht unter dem goldenen Bogen steht. Tanken und Platzwechsel. Yanka auf den Beifahrersitz, ich nach hinten. Oder hat etwa irgend jemand damit gerechnet, dass Fabian das Steuer abgibt?
Müde. Dösen super.
Kurz vor ein Uhr sind wir dann schlussendlich Zuhause angelangt. Die Wohnung ist dunkel. Von wegen meiner harren, meine Freundin ist noch unterwegs. Sitten sind das heutzutage...

2006/09/06

Gronk: Prolog

Irgendwer wird sich beim Lesen dieser Seite bestimmt schon gefragt haben: Was ist das eigentlich für ein Name?
Gronk?
Klingt in der Aussprache wie das verbale Äquivalent eines Auswurfs. Und so ist es auch gedacht.

Gronk ist ein Halb-Ork. Ein Barbar. Ein grünes, 2,25 m großes Etwas, das aus der Mischung eines Orks mit einer doch eher unwilligen Menschenfrau hervor ging. Neben diversen anderen Sachen bestand die Grundidee für diesen Blog schon seit über einem halben Jahr, denn hier sollte seine Geschichte erzählt werden. Zumindest erstmal der Teil, als er in der Hauptstadt diese merkwürdige Gruppe kennen lernte... aber dazu später.

Kurzer Schnitt. Zurück in die vermeintliche Realität. Woher kommt seine Geschichte? Ganz einfach: Ich bin seit einiger Zeit Rollenspieler, mit einer große Vorliebe für Dungeons & Dragons in der aktuellen Regelversion 3.5. Die älteren Regelversionen kenne ich aus PC-Spielen wie das gute alte Baldur's Gate 1+2, Icewind Dale, und Version 3.5 auch modifiziert aus Neverwinter Nights.

Auf dem fiktiven Kontinent Faerun in den Vergessenen Reichen bin ich mittlerweile zu verschiedenen Zeiten mit vier Abenteuergruppen unterwegs, die alle immer wieder mit ihren Highlights und Stories hier Eingang finden werden. Von den meisten werde ich Szenen aus dem aktuellen Geschehen kurz schildern, während Gronk in einer nahezu epischen Saga enden könnte. Wir werden sehen. Ähm, lesen.

Eine weitere Quelle für kleine Geschichten, Momente und Szenen bietet übrigens auch das MMORPG (Massive Multiplayer Online RolePlaying Game), das ich seit bald einem Jahr spiele: World of Warcraft.
Auch daraus werde ich immer wieder berichten, doch mehr zum Spiel und -konzept kommt zu einem späteren Zeitpunkt.

Zunächst widme ich mich hier ein bisschen Gronks Vorgeschichte, bevor es im nächsten Eintrag dann mit dem allerersten Abend meiner ersten Rollenspielgruppe losgeht. Kleiner Teaser: Ein fulminanter Auftakt, in welchem Gronk auch schon zeigt, was er so drauf hat. Er lernt auch, dass Stadtwachen unangenehme Gegner sind...

Also, Gronk ist bis zu seinem 13. Lebensjahr in einem Menschendorf aufgewachsen und von seiner Mutter großgezogen worden, die nach einer Verschleppung einem Ork als Sklavin dienen musste, in mehrerlei Hinsicht. Nach ihrer Flucht bemerkte sie, dass sie schwanger war und entschloss sich, dem Leben eine Chance zu gewähren. So wuchs Gronk unter Menschen auf, die ihn jedoch eher argwöhnisch betrachteten. Die anderen Kinder spielten ungern gegen, da sie nun mal immer den kürzeren zogen, wenn es um schlagkräftige Argumente ging. Doch wenn man die Hebel in seinem Hirn kannte, war es relativ leicht, ihn in die gewünschte Richtung zu steuern. Zum Beispiel zum Test, ob man unbeschadet den Sturz über den großen Wasserfall übersteht.
Soviel sei gesagt: Gronk ist nicht dumm - für einen Halb-Ork.

OOC: Mit einer Intelligenz von 10 entspricht er sogar dem Durchschnittsbürger auf Faerun, doch sein orkisches Erbe schlägt immer wieder durch, und auch mal um sich.

Apropos, das ist eine Sache, dich ich immer wieder anwenden werde: OOC. Heißt soviel wie Out Of Character. Damit beziehe ich mich auf Regeln, die bestimmte Spielsituationen regeln und ergeben und nicht auf der Welt erlebt werden. Quasi Sachen, die nicht zur erzählten Geschichte, wohl aber zum jeweiligen Spieleabend und den Leuten hinter den Spielercharakteren gehören. D&D ist ein System, in dem man mit Würfeln arbeitet, siehe dazu am besten D20.
Ich werde das hier nicht näher erläutern, sondern verweise auf eben genannte Website und das Internet.

Da Halb-Orks schneller altern als Menschen, kam er mit 13 Jahren in die Situation, nicht mehr mit den andern Kindern zu Recht zu kommen. Zumal er da schon geschlechtsreif war, was den anderen Eltern gar nicht gefiel. Also machte er sich auf, den wandernden Klan zu suchen, dem sein Erzeuger angehört, um ihm zu "sagen", was er von seinem Treiben hält. Er ist unter Menschen und deren Meinungen aufgewachsen, und dadurch nicht gerade gut auf Orks zu sprechen.

OOC: Gronks Gesinnung ist CN – Chaotisch Neutral. Er kann also quasi machen, was er will, so lange er es für sich rechtfertigt und es nicht rein böse ist.

So zieht er denn los. Sein erstes Ziel ist Atkatla, die Hauptstadt von der Region Amn.
Genauer gesagt ist das erste Ziel die dortige Kneipe, von der er gehört hat.
Und so beginnt es...

2006/09/04

30

30.
Was für eine Zahl.
Prozentual gesehen fast ein Drittel. In der heutigen Zeit kommt das dem
Bruchteil der Lebenserwartung nahe, den man dann schon hinter sich hat.
So wie ich nun.

Tja, was soll ich sagen? War eigentlich ein Tag wie jeder andere. Und doch wieder für Überraschungen gut. Es war dieses Jahr ein Freitag, an dem ich Geburtstag hatte. Was mache ich an solch einem Tag? Arbeit. Und dann? Kaffee und Kuchen mit ein paar Arbeitskollegen, bevor es nach Hause geht. Aber erstmal auf den Parkplatz zum Auto. Plötzlich ein "Hu-Hu" auf 10 Uhr. Mein blick geht vom Türschloss wieder in die Horizontale, und ich erblicke: meine Eltern. Und meine Schwester. Und den neuen Wagen meiner Eltern.

Das haben sie ja mal wieder fein hingekriegt. Meine Mutter wird sich jetzt noch ein Jahr lang ein Loch in den Bauch freuen über meinen Blick, denn ich da drauf hatte. Wollten Wagen mal ausfahren und mich übberraschen. Hat funktioniert. Die mittlerweile eingerichtete Wohnung wollten sie dann natürlich auch noch sehen, bevor sie die zweite 300 km-Tour des Tages, nämlich die Rückfahrt, angingen.

Unverhofft haben sie damit meinem Hobby "Wie treibe ich meine Freundin in den Wahnsinn" kurz nach dem Krawattenvorfall erneut enormen Vorschub verschafft. Die war nun nämlich so richtig in Panik, als ich sie an der Uni anrief, wer da gleich spontan vorbei kommt.
Merke: Keine Frau lässt gerne andere Leute ihre Unterwäsche sehen, die in der Wohnung noch rumliegt. Zum Glück war sie rechtzeitig vor Ort, und meine Eltern haben meiner Schwester noch ein wenig die Gegend gezeigt bevor sie reinkommen wollten. Dann gab es noch Geschenkgeld. Und sogar ein richtiges Geschenk. Ein tolles sogar: "All-Mächtiger", ein großes Informationsbuch rund um die Macher von meiner Lieblingsgroschenromanserie!

Jawohl, ich stehe dazu: Ich lese "Perry Rhodan"! Und zwar schon fast die Hälfte meines Lebens. Im Februar 1992 habe ich angefangen, parallel mit den Bänden 1600 aus der Erstauflage und 500 aus der fünften Auflage. Habe so ziemlich alles an Heften seitdem gelesen, und just an meinem Geburtstag kam ein kleiner Jubiläumsband, der einen neuen Teilzyklus einleitet: Band 2350.

Zur Nervenberuhigung bin ich mit meiner Freundin abends dann noch lecker griechisch Essen gegangen.
Essen ist übrigens auch eine tolle Erfindung. Macht süchtig, vor allem wenn's lecker ist.
Ohne Essen würd ich glatt sterben.

30. Und nun? Auf zur 31

2006/08/29

Auf Hoch(zeits)touren - oder auch: Shoppen mit Hindernissen

Ich habe ihn. Den geeigneten Opener. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mit dem letzten Satz schon gleich zum Anfang das neudeutsche Denglisch in meinen Schreibstil mit einfließen lasse, passt es richtig gut.

Letzten Samstag war ich shoppen... halt nein, stimmt ja gar nicht. Viel besser: Ich war shoppen im Ausland. Hmm, klingt auch blöd. Korrekt wäre eigentlich: Ich habe Hochzeit gefeiert. Nicht meine eigene, wohlgemerkt, sondern die eines alten Freundes. Wir kennen uns seit der fünften Klasse, waren mit unserer Jungenclique oft zusammen unterwegs und haben viele tolle und auch mal bescheuerte Sachen gemacht. Und nun waren wir seit langer, langer Zeit mal wieder alle sechs vereint. Dass da etwas lustiges (und auch teilweise selten dämliches) bei rumkommt, war quasi nicht zu vermeiden.
Aber ich sollte chronologisch bleiben.

Am Anfang war das Packen. Denn es ging - wie erwähnt - ins Ausland. Nach Luxemburg, um genau zu sein. Ganz genau ging es zuerst Richtung IBIS Hotel am Flughafen, und zur Feier dann nach Schloss Schengen, jawohl. Das Brautpaar hat sich nicht lumpen lassen. War auch ein riesiges come together. Aber ich greife vor.
So ging es also los, mit geplanten 5-6 Stunden Fahrzeit vom Herzen Deutschlands aus dem südlichen Zipfel Niedersachsens gen Südwest. Das schöne an der Fahrt war: Viele Staus, teilweise recht lang, aber so richtig. Alle auf der Gegenspur. Herrlich.

Dann kam ein Moment der Besinnung, in welchem ich in mich ging, und noch einmal alle Gepäckstücke vor meinem inneren Auge vorbeiziehen ließ:
Rollkoffer mit Klamotten - check.
Rucksack mit Verpflegung und dem neuesten Perry Rhodan-Roman für zwischendurch - check.
Freundin auf Beifahrersitz - check (ok, das war gemein. Sie ist kein Gepäckstück. Aber manchmal ein Stück. Das hat sie von mir.).
Anzug im Schutzumhang hinter mir aufgehangen - error.
Moment.
Wie?
Bitte?
Es folgte ein innerer Auf- und Urschrei, den ich hier nicht wiedergeben kann. Tja, da waren wir nun, über ein Drittel des Weges war schon geschafft, und bereits drei große Staus in Gegenrichtung gesichtet. Was tun? Klare Sache: Erstmal verfahren.

Der Moment begab sich nämlich zu jener Zeit, als ich beim Autbahnkreuz die Autobahnn hätte wechseln müssen. Und es natürlich eine Zeitlang nicht gemerkt hatte, auf Grund dieses kleinen unnötigen Details. Wer braucht schon einen Anzug, wenn man auf eine festliche Hochzeit geht und sich die Freundin schon neu eingekleidet hat?
Tja, da stand ich nun. Nein, eigentlich fuhr ich, aber egal. Rückkehr war keine Option. Also Plan B: Den Umstand nutzen, dass ich einen Tag früher als meine Freunde, nämlich schon am Freitag, nach Luxemburg fahre. Die Hochzeitsfeier war am Samstag um 16.00 angesetzt, also hieß es Freitagabend ankommen und irgendwie am Samstagvormittag einen Anzug besorgen.

Das Hotel war zuzüglich einiger Kurverei dann auch gefunden, und nach dem Einchecken war das dortige Abendessen sehr erholsam. Man glaubt es übrigens kaum, aber im Tisch vor dem Fenster haben die doch glatt einen aufklappbaren Schminkspiegel installiert! Sowas war mir neu... Meine Freundin war begeistert. Gebt es zu, auf den Satz habt ihr gewartet.
Schnitt. Samstagvormittag, nach dem späten Frühstück, 11.00 Uhr.
Die Dame an der Rezeption empfiehlt uns das Centre Commerciale "Auchamps". Die Wegbeschreibung hätte einem Einheimischen locker gereicht. Mir nicht, wie sich am Kreisel herausstellte. Aber in einem Reisebüre trafen wir eine Dame, die uns den Weg besser beschrieben hat. Auch auf deutsch, so wie Variante eins.

Das ist übrigens das witzige in Luxemburg: Drei Sprachen parallel nebeneinander, immer abwechselnd. Geschwindigkeitsschilder auf der Autobahn auf Deutsch, und dann die Ausfahrten nur auf Französisch, während die Hinweise auf den Flughafen auf Englisch geschrieben waren. Faszinierend. Aber es kommt noch besser.
Am Einkaufszentrum (denn nichts anderes bedeutet ja das französische Wort von oben) angekommen, klappern wir die Schaufenster der Läden ab. Einer bleibt übrig, der erfolgsversprechend scheint. Also rein da.
Das Verkaufsgespräch startet mit der Feststellung, dass die Dame, die dort alleine den Laden schmeißt, ausgerechnet zu den wenigen gehört, die weder Deutsch noch Englisch sprechen. Bis zur Hochzeit sind es noch 3 Stunden. Wir können beide kein Französisch. An dieser Stelle beginnt der Einkaufsbummel interessant zu werden.
Nun gut, ich habe noch Restwissen aus der Schule, aber mein Vokabular ist total aus der Übung. Gerade bei Französisch ist Praxis das A und O. Aber wir waren richtig gut darin, ihre Gesten und Mimik zu interpretieren. Und nach und nach verstand ich auch ihre Sprache besser, konnte sogar sinnvoll antworten - nach sekundenlangem Nachdenken vor jedem Kommentar meinerseits.

Zu guter Letzt verließen wir das Geschäft mit einem kompletten Anzug plus zweiter Hemd und Krawatte-Garnitur (weil ich mich mal wieder nicht entscheiden konnte) mehr, und einem gehörigen Batzen Geld weniger auf dem Konto.
Kurz - sehr kurz - vor der Abfahrt stellte ich noch eine entscheidende Frage: "Sag mal, weißt du eigentlich, wie man eine Krawatte bindet?". Mein persönliches Hobby *wie treibe ich meine Freundin in den Wahnsinn* hatte unerwartet spontan ein weiteres Erfolgserlebnis zu verzeichnen.
Zur Hochzeitsfeier kamen wir dann auch rechtzeitig und hatten viel Spaß dort. Es war echt schön, die Truppe mal wieder zusammen zu haben. Und so viele Nationalitäten hab ich noch auf keiner Hochzeit gesehen - die Braut ist eine in Südafrika geborene Engländerin. Ergo: Briten, Belgier, Franzosen, Luxemburger, Amerikaner, Südafrikaner, Neuseeländer, und Deutsche. Keine spezielle Reihenfolge.

Eigentlich wäre die Story jetzt zu Ende. Wenn ich nicht solche Freunde hätte, die auch mal über die Stränge schlagen können. Drei von ihnen haben immer noch nicht gelernt, beim Alkohol Maß zu halten. Als meine Freundin und ich zum Hotel aufbrachen, ging es noch ganz gut. Aber ich hätte dem "Wir schauen dann gleich noch vorbei" doch mehr Aufmerksamkeit widmen sollen... Drei Stunden später, so gegen 4.38 (ich hab danach auf die Uhr geschaut) stürmten sie nämlich zu dritt in unser Zimmer. Jawohl, in das Hotelzimmer. Das, wie die meisten seiner Art, eine elektronische Schlüsselkarte besitzt. Bedingt durch die Müdigkeit waren wir noch stinkiger, als es eh schon der Fall gewesen wäre, so dass sie dann recht schnell verschwanden. Nicht, ohne eine Zigarette auf dem Teppich zurück zu lassen. Und die drei hatten sich allesamt 5 Stunden vorher beim Spiel als "Nichtraucher" gemeldet. Soviel dazu.
Am folgenden Morgen sind meine Freundin und ich dann abgefahren, ohne noch darauf zu warten, dass die Herren ihren Rausch ausschliefen. Wir kamen dann soger ziemlich flott nach 5 Stunden Zuhause an.

Am selben Abend erreichte mich dann noch ein Anruf eines ziemlich geknickten alten Freundes, der sich stellvertretend für die drei entschuldigte. So bestätigte sich dann auch meine Vermutung, dass sich einer der drei an der Rezeption für mich ausgegeben hatte, um an die Karte für mein Zimmer zu kommen. Sicherheitsvorkehrungen sind leider immer relativ, und oft relativ leicht zu umgehen. Ein anderer der drei musste unbedingt noch eine Flasche öffnen und dafür Rezeption und Bar nach einem Korkenzieher durchsuchen. Fast wären sie dafür verhaftet und in eine Ausnüchterungszelle gestopft worden. Hätte ihnen vielleicht gut getan.
So, nun bin ich aber wirklich am Ende angelangt.
Zuhause hing mein Anzug übrigens genau da, wo ich ihn hin gehangen hatte: Direkt neben der Tür.
Damit ich ihn auch ja nicht vergesse.

2006/08/23

Der Anfang

Aller Anfang ist schwer. Man könnte es auch als schwere Geburt bezeichnen.
Nichtsdestotrotz werden hier bald Gedanken aus verschiedenen Quellen - die ihren Ursprung alle in mir haben - zu Worten geformt und in Schrift gebannt werden.
Seid gewarnt!