2009/01/18

Auditive Gliedertiere

Ich habe mir nach längerer Zeit mal wieder etwas fürs Ohr gekauft. Ab und an bekommt man ja Sachen zu hören, die dann nicht mehr aus dem Kopf wollen. Was bleibt dann übrig, als sich dem Ohrwurm zu stellen? Richtig: Überdosis.

Also gleich mal beide Alben gekauft und jetzt werden die rauf und runter gehört. Da ich die Idee hinter dem Projekt ziemlich cool finde, mache ich hier gleich mal etwas Werbung:

Wie heißt das Projekt?
Van Canto (http://www.vancanto.de)

Worum geht es?
A capella (plus Schlagzeug)

Was ist da so besonders dran?
Coverversionen aus dem Bereich Metal. Unter anderem mein favorisiertes Symphonic Metal, wie es z.B. von Nightwish, einer meiner Lieblingsband, gespielt wird.
Großartig ist auch die Version von Metallicas Battery.
Und nicht zu vergessen den Räubersong von Ronja Räubertochter ;)

Ergo: Reinhauen und reinhören!

P.S.: Wo ich gerade dabei bin – wer a capella mag, sollte dann auch gleich bei meiner Göttinger "Hausband" Klicknwirtschaft (http://www.klicknwirtschaft.de) vorbei schauen. Auf deren myspace-Seite finden sich diverse Schmankerl von ihrem tollen Album!

Viel Spaß und ein gutes Jahr 2009 noch...

2009/01/12

The Gorgonzola Incident

Englischer Titel. Ist mir aufgefallen. Das soll es mit dem Ausflug ins Ausländische für dieses Mal auch schon gewesen sein. Weiter geht es mit einer typisch deutschen Eigenschaft. Kundenserviceabstinenz.

Letztes Wochenende in einer Filiale der Kette Edeka in Kiel. Das Geschäft hatte wie jeden Sonntag eine Zeit lang geöffnet. An sich lobenswert. Es begab sich jedoch, dass eine kleine Gruppe hungriger Menschen, zu der auch ich gehörte, als Ziel für das Mittagessen Spaghetti mit Gorgonzola-Soße ins Auge gefasst hatte. So suchten wir also den Selbstbedienungsbereich des Ladens durch und sahen, dass wir nichts sahen, was nach Gorgonzola aus sah – oder roch.

Einer Idee folgend ging ich weiter in Richtung Käsetheke. Und siehe da, gleich vorne direkt an der Scheibe lag er, der Gorgonzola. Rechts daneben befand sich, für das Servicepersonal durch eine Glastür getrennt, die Fleischtheke – teils leer geräumt, teils zugedeckt.

Da zudem im Käsebereich auch noch Licht an war hatte ich Hoffnung, dass uns jemand den Käse rausgeben könnte. Denn auf den in den Auslagen liegenden Schilder stand nur etwas davon, dass die „Schlachterei“ sonntags nicht geöffnet habe. Und da für mich Käse nicht gleich Fleisch ist, galt m.E. das Schild halt eben nicht für den Käsebereich.
Des Weiteren erwähne ich hier nochmals die indirekten Hinweise, die zu meiner Hoffnung beigetragen haben:
die Käsetheke war beleuchtet
die Auslage selbiger Theke war weder abgedeckt noch entfernt worden, wie in der Schlachterei daneben

Wie sich bald heraus stellen sollte, teilten weder die Standard-stupide Hilfskraft noch der vorgebliche Filialleiter meine Ansicht...

Ich gebe zu, ich war bereits etwas griffig, nachdem mir besagte Europalettenfahrerhilfskraft schon keine fundierte und aussagekräftige Antwort geben konnte (mal abgesehen von „weisschnich, glaub die ham nich auf“). Dementsprechend offensiv ging ich die Diskussion mit dem nicht wirklich flexiblen Filialleiter an. Der hatte nämlich kein anderes Tonband eingelegt außer „das machen wir schon seit zwei Jahren so... dafür gibt es unsere SB-Truhe ...“
Der intelligente Leser, gern auch weiblichen Geschlechts, hat sicher schon längst bemerkt, dass es an dieser Stelle auf die in Deutschland bekannte und beliebte Geisteshaltung >>Das war schon immer so, das war noch nie anders, da könnt ja jeder kommen<< hinaus lief.

Das Mitdenken dieser Person belief sich darauf, dass er von nun an nun sonntags auch eine Decke über den Käse legen wird. Großartig! Fleißige Filialleiter braucht das Land!
Ich habe ihm mindestens dreimal Brücken gebaut, so dass er sich dazu hätte herablassen können, selber an die Käsewaage zu gehen und Kunden auch mal auf die Schnelle einen Sonntagssonderwunsch zu erfüllen.
Und er hätte es soviel einfacher gehabt als mit einem leicht angefressenen Gronk zu reden und sich von dem (also mir) zwischen den Zeilen unter die Nase reiben lassen zu müssen, was für eine hohle Nuss er da gerade abgibt. Ich glaubte ihm auch einfach nicht, dass er die Waage nicht bedienen kann – denn dann wäre er an seiner Position mangels Vorbild- und Einweisefähigkeit schlichtweg fehlbesetzt.

Okay, der Teil hat mir im Prinzip Spaß gemacht. Und gut getan. Doch um Deutschland tut es mir leid, wenn überall die Kunden erst nach unflexiblen Vorschriften kommen.

Wir haben uns dann übrigens mit Cambozola ausgeholfen. Ist zwar nicht so intensiv wie der Wunschkäse, auf jeden Fall jedoch ebenso lecker als Soße.
Das Ergebnis kann man übrigens HIER bewundern.

Naja. Gut, dass wir da nicht nochmal hin müssen. Denn unsere besuchten Freunde ziehen bald um. Folglich wird es irgendwann in zeitnaher Zukunft einen ähnlichen Test in Hamburg geben...