2007/10/10

Ein Licht geht auf

Weißt du noch wie's früher war? Früher war alles schlecht.
Die Decke leer, die Lampen mies, der Flur war furchtbar ungerecht.
Doch dann, dann kam die Wende - unser Leid war zu Ende!

Hip hip hurra, alles ist super, alles ist wunderbar!
Hip hip hurra, alles ist besser, als es gestern war!

Und überall wo man hinguckt: Leuchtende Muster und sooo..........

Weg von den Ärzten und herzlich willkommen zur Begrüßung unseres neuesten und finalen Wohnungsmitgliedes: Gronk proudly presents - die Flurlampe!

Selbstverständlich halten mich nun viele für etwas merkwürdig ob dieser Hymne. Und sie haben sicher mehr als Recht. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass der Plan, die Baufassung im Flur als letztes Umzugs-to-do-Teil gegen eine besondere Lampe auszutauschen, von Erfolg gekrönt war.
Dieser jedoch ist mit viel Warterei, Suchen, und nicht zuletzt einer Menge Nerven auf der Schlussgeraden erkauft worden.

Erstmal das tolle: Die Lampe hat ähnliche Kugelform und sonstigen Aufbau wie die erste Idee, die wir damals dummerweise in einem Designergeschäft gesehen hatten. Dummerweise, weil die Form und das Lichtspiel sehr cool und sauteuer waren. Es wäre schon ziemlich dämlich, sich bei einer nur halbwegs stabilen Lehmdecke, wie wir sie haben, eine Deckenlampe für eintausend Euronen - jawohl, richtig gelesen - zu zu legen.
Ich mag nicht immer gesunden Menschenverstand an den Tag legen, meine Freundin dafür umso mehr... selbst wenn, und ich betone nochmal, selbst wenn ich einen Moment der geistigen Kaufumnachtung gehabt hätte, das überzeugende Veto war mir gewiss. Auch bei der kleinen Version für nur fünfhundert Euro.
Also ging die Suche weiter.

Die nächste interessante Kandidatin entdeckten wir in einem Baumarkt. Eine kristallähnliche Form für nur zweihundertfünfzig Mücken. Interessant, aber noch nicht überzeugend.
Und man glaubt es kaum, in einem Laden, der nicht aus Schweden kommt, wurden wir vor kurzem fündig: Kugelform für nur ein Zehntel des Designerpreises. Blieb nur noch die Frage: Warum nicht gleich so?

Zuhause angekommen machten wir dann eine weitere Erfahrung: Das Anbringen einer Deckenlampe kann eine schöne gemeinsame Tätigkeit sein. Schön nervig.
Es fing eigentlich ganz gut an, die Kabelzuordnung ward gefunden, die Leitung gekürzt, und dann ging es ans Befestigen der Lampe. Mit zwei simplen Schrauben, die durch die Deckenhalterung und den Zylinder, welcher die Elektronik beinhaltet, gehen sollten.

Sollten.

Es ist mir immer noch unbegreiflich, wie sich die erste Schraube so relativ problemlos einwinden ließ, um es dann der zweiten zu überlassen, die Logik auf den Kopf zu stellen. Man stelle sich das vor: Ein Zylinder hat zwei exakt gegenüber angebrachte Löcher, welche zu einer Stange passen, die exakt an denselben Stellen ebenfalls Löcher aufweist. Und im Lieferzustand sogar schon so angebracht waren. Dann nehme man die zu fünfzig Prozent fertige Halterung und stelle sich zwei fluchende menschliche Wesen vor, das eine vor einer Leiter stehend, das andere mit einem Fuß auf der höchsten Leitersprosse und dem anderen auf der Klinke der Badezimmertür.
Und nun füge man noch den Faktor Zeit mit der Dauer von einer Dreiviertelstunde ein.

So lange hat es nämlich gedauert, bis wir uns dazu entschlossen hatten, an Stelle der zweiten Schraube, die sich partout nicht durch zwei nachweislich exakt übereinanderliegende Löcher drehen lassen wollte, einen Schaschlikspieß zu stecken.
Der besitzt nämlich die tolle Eigenschaft, nicht nur als Justierhilfe dienen zu können, sondern auch problemlos beide Gewinde zu einer stabilen Halterung zu machen.
Nach dem Beruhigen, Abendesen und Abschalten kamen wir dann zu dem Schluss: Wir haben nun eine coole Ligtshow im Flur, je nach Interpretation eher Disco oder Weihnachtsstimmung. Mit cooler alternativer Befestigung.


Der Designerladen mit der 1000 Euro-Kugellampe ist übrigens mittlerweile geschlossen.
Die Lampe war zu Beginn der Räumung schon weg.

Der Schaschlikspieß hält.

Keine Kommentare: