2006/10/04

Mondragor: Wo sind die Halblinge?

Ich beginne mal mit einem OOC: Mondragor ist ein neuer Charakter der Stufe eins in einer noch frischen D&D-Runde. Ein Kämpfer für das Gute, der eigentlich ein Paladin werden wollte. Aber sämtliche Orden haben ihn abgelehnt, weil er ihnen nicht charismatisch genug war. Böse Zungen würden statt charismatisch auch fanatisch sagen...

So geht es weiter:
Dennoch fühlte er sich dem Beschützen von Wanderern verpflichtet, und blieb seiner Wunschgöttin Ehlonna, der Göttin des Waldes, treu. Kurz nach der letzten Absage saß er traurig in einer Bar und traf dort auf zwei nicht weniger bedrückte Halblinge, die den Anschluss an ihren Clan verloren hatten. Er stand ihnen in einer Kneipenprügelei bei und beschloss, bei ihrer Suche behilflich zu sein und sie mit seinem Zweihänder vor Unheil zu bewahren. Sie folgten den Spuren des Trecks und begegneten einer Horde Orks, vor der sie sich verstecken mussten. Diese schienen die Stadt, aus der sie kamen, belagern zu wollen. Einer der Orks musste austreten und hätte fast auf die Gruppe in ihrem perfekten Versteck gepinkelt, wenn nicht vorher Mondragor seinen Zweihänder durch die orkische Kehle getrieben hätte, damit kein Laut sie verriet.

Sie zogen weiter und verließen den Weg an einer Stelle, welche mit Spuren Richtung Wald gekennzeichnet war. Dank des Tranks eines verwirrten Mannes aus dem Dorf konnten sie über den Boden schweben, und so die ansässigen Druiden milde stimmen. Einer traf auf sie und geleitete sie in sein Dorf. Ohne sie seinem doch ziemlich großen Tiger zum Fraß vorzuwerfen. Glücklicherweise war dieser Druidenhain keiner der fanatischen, die jeden Eindringling verschwinden ließen.

Es stellte sich heraus, dass man für den Schwebetrank ein Antidot brauchte, um nicht der Nebenwirkung des Trankes anheim zu fallen. Schön, dass einem das erst hinterher gesagt wird. Nach einem Test war klar, dass sowohl Mondragor als auch Rejk, der tapfere kleine Halblingsschurke, nicht betroffen waren. Faldo jedoch, der Cousin von Rejk, ward mit einer Krankheit infiziert, die den Druiden bekannt war: Er würde im Laufe der Zeit zu einem Gestaltwandler werden. Ähnlich wie ein Druide es vermag, in die Form eines jeden Tieres zu schlüpfen, sah die Zukunft so aus, dass Faldo alsbald in der Lage sein könnte, sich in eine Katzenform zu verwandeln. Ein Gegenmittel konnte nur der Hersteller des Originaltranks brauen – wobei noch gar nicht so sicher war, ob die Vorteile dieser Krankheit nicht überwiegten, so sie denn kontrollierbar wären.

Im Hain traf die Gruppe auf einen Hexenmeister, der anbot, sie auf ihrer Suche zu begleiten. Mytholan war sein Name, und es zeigte sich, dass er aus einer Verbindung von Mensch und Elf hervorgegangen war. So zogen sie los. Ein Hinweis des Druiden hatte ihnen den Weg beschrieben, der zu einer Stelle führte, an der Wagenspuren im Boden verschwanden. Nach einigem Suchen entdeckten sie einen Hebel, der eine Rampe nach unten öffnete. Unter der Erde fanden sie zwei der Treckwagen – und eine Riesenfledermaus. Mondragor wurde von ihrem Angriffsschrei derart eingeschüchtert, dass die anderen das Monster alleine besiegen mussten. Das machte ihm noch einige Zeit zu schaffen. Im Hinterraum trafen sie auf einen einzelnen Ork, der Wache hielt, aber die Befragung, die Mondragor durchführen wollte, scheiterte an der Wut Rejks über das Blut und die Körperteile, die sie in den Wagen gefunden hatten. Nun türmten sich weitere Fragezeichen auf, bis schließlich in der Ecke des kleinen Wachraums eine Geheimtür entdeckt wurde. Sie folgten dem langen Gang und kamen in einer Burg heraus, die leider von Orks beherrscht wurde. Faldo, wie schon seit Beginn immer auf der Suche nach neuen Zähnen für seine Orkzahnkette, wollte natürlich gleich hinein stürmen. Damit das nicht passierte, musste Mondragor – ohne Absprache mit den anderen – ihm vorsorglich eine kleine Kopfnuss verpassen.

Sie wurden jedoch trotzdem frühzeitig entdeckt und an den Tisch des orkischen Befehlshabers geführt. Dort bat man sie, Platz zu nehmen und am Festessen teil zu haben. Als Gäste, nicht als Mahlzeit. Verschieden große Fleischportionen wurden aufgetragen, und sie sollten kosten, während die Orks neugierig zu ihnen blickten. 30 Orks an der Zahl, da konnte einem schon mulmig werden... Mutig griffen sie also zu den kleinsten Portionen, um den gastgebenden Käpt'n nicht zu verärgern, und ihre Rechnung ging auf: Es wurde geprostet und begonnen zu essen. Und in der Tat, das Fleisch war zart und lecker. Bis der Chef ihnen zeigte, was sie gerade gegessen hatten: auf der Speisekarte stand der letzte Vorrat an... Halbling!

Rejk wurde grün im Gesicht und musste sich übergeben. Mytholan und Mondragor fühlten sich nicht minder schlecht, konnten sich nur so eben noch beherrschen. In diesem Moment wachte Faldo auf, der in einem Stuhl neben Rejk positioniert worden war, sah Essen vor sich, roch leckeres Fleisch, griff einfach zu und stopfte es in sich rein. „Nein!“ rief Mondragor. „Spuck es aus! Sieh dir an, was du gerade runter schlucken willst!“ Er zeigte auf die Halblingkleidung, die der Ork präsentierte. Faldo spuckte aus und ihm wurde ganz schwindelig vor Wut. Urplötzlich veränderten sich seine Gesichtszüge, und man konnte für einen Augenblick in das Gesicht einer Raubkatze blicken. Einer ziemlich wütenden Raubkatze.
Das sahen die Orks, und rannten auf einmal in Panik aus dem Raum. Nun war die Gruppe allein im Festsaal.

Fragend blickten sie sich gegenseitig an, nachdem die schlimmste Übelkeit von der Überraschung verdrängt worden war. Was bei den Göttern war soeben passiert? Ein Gespräch mit einem Unterhändler offenbarte ihnen, dass sie zu einem Zeitpunkt eingedrungen waren, da die ganze Truppe Orks auf die Erfüllung einer Prophezeiung warteten: Sie sollten von einem mit wechselndem Gesicht in das Reich ihrer Götter geführt werden und hatten soeben das letzte Abendmahl genossen.

Kurze Beratschlagung der Gruppe: Was tun? Wie kommen wir heraus? Gegen 30 Orks? Schließlich fanden sie nicht nur eine Idee, die sehr riskant war, sondern konnten auch ein Fenstern öffnen, so dass Plan B ebenfalls gesichert war. Also schlugen sie dem Befehlshaber folgendes vor: Alle Orks sollten in Zweierreihen wieder zurück in den Festsaal kommen, jeder mit einem Schwert bewaffnet. Je zwei mussten sich dann gegenüber aufstellen, damit sie sich gegenseitig die Schwerter in die Körper treiben konnten.
Zu ihrem grenzenlosen Erstaunen wurde dieser Vorschlag mit Begeisterung aufgenommen, und es geschah so, wie es „geplant“ war: Die Kompanie trat ein, und nach kurzer Zeit lagen 30 Orkleichen auf dem Boden. Mit Schwertern in den Brustkörben. Nun hatte Mondragor einiges zu tun: Er musste 30 Orkzähne ziehen, damit Faldors Kette geschmückt und erweitert werden konnte. Das das wirklich geklappt hatte, konnten sie kaum glauben. Beim Untersuchen der Burg bemerkten sie, dass zwei schattenhafte Gestalten verschwanden, kurz danach hörten sie Flügel schlagen. Das waren wohl vermutlich welche von den fanatischen Druiden, die sich der Orks bedient hatten, um Eindringlinge los zu werden. Und sich nun verwandelt hatten, um ungesehen zu entkommen...

Nun gab es nichts weiter zu tun, als den Druiden Bericht zu erstatten und die toten Halblinge zu betrauern. Die Gruppe beschloss, in Richtung der nächst größten Stadt zu reisen, um ein paar Sachen ein zu kaufen und sich währenddessen ein neues Ziel zu überlegen. Auf dem Weg dahin würden sie durch die kleine Stadt kommen, von der aus Mondragor mit den beiden Halblingen die Suche begonnen hatte.

Schon aus der Ferne sahen sie Rauch und hörten sie Schreie...

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