2006/10/02

Und wieder eine AdvenTOURe

Tag 1:
4.00, es ist noch dunkel. Das interessiert meinen Wecker jedoch nicht im geringsten. Gähn. Fünf Minuten später bin ich aus dem Bett gefallen und ins Bad gestiefelt.
Rekord.
Aus gutem Grund: Heute fahre ich nicht zur Arbeit, sondern in die Schweiz. Bzw. werde abgeholt. Fabian und ich fahren eine Freundin besuchen, die dort gerade einen Teil ihres PJ macht (Medizinerin halt). Aus 5.00 wird zwar 5.30, aber dann kommt er auch – mit dem neuen Wagen seiner Eltern, ein Saab 95 - und es geht los. Als erstes holen wir seine Isomatte aus Hann.-Münden, ist ja quasi auf dem Weg. Ich bin da sehr tolerant, weil es ja immer mindestens eine Sache gibt, die ich auf Reisen vergesse. Fleißige Leser wissen gleich ein Beispiel zu nennen... Der Rest der Fahrt ist für unsere Verhältnisse relativ unspektakulär, wir hangeln uns von Pause zu Pause und Stau zu Stau und zähflüssigem Verkehr zu . 600 km. Nach 300 naht der erste Tankstopp für das Autogas. Ich sitze auf dem Beifahrersitz, habe schon die passende Wegbeschreibung in der Hand, und nicke erstmal fröhlich weg. Nun ja, rechtzeitig kurz vor der Ausfahrt bin ich wieder wach, um uns zur Tanke zu geleiten. Dort lacht das Physikochemikerherz: Lauter Gasflaschen mit all den Gasen, die man so aus der Uni kennt. Helium, Argon, Stickstoff, Wasserstoff, etc. Kann man tolle Sachen mit machen. Will jetzt aber sicher keiner lesen. Und draußen beim Tanken merkt man mal wieder: Es ist warm heute. Schön, dass der Wagen Klimaautomatik besitzt.
Weiter geht es. Frankfurt. Gefürchtet. Aber Glück gehabt, nur zähflüssiger Verkehr. Also weiter. Kurz vor Freiburg nochmal Gas nach tanken, das ist in der Schweiz recht schwierig. Dann auf zur Grenze.
Lustiger Hinweis auf der LKW-Spur mit Ampeln: „Die Rotphase kann mehrere Stunden dauern“. Damit die Fahrer ohne schlechtes Gewissen aussteigen und Kaffee trinken gehen können?
Egal, wir sind in der Schweiz. In Basel. Gleich der erste Eindruck: Die Beschilderung ist hier sehr besch...eiden. Mag daran liegen, dass ich uns erstmal in die falsche Richtung geleitet habe, nachdem das Schild mit der passenden Autobahn viel zu spät kam. Tja, und prompt waren wir in Frankreich... ob die sich wohl gewundert haben, als wir direkt nach der Grenze wieder umgedreht hatten?
Aber so waren wir zumindest schon mal auf der richtigen Strecke gelandet, nur genau den anderen Weg gefahren. Schließlich, nach 8.5 Stunden, erreichten wir Laufenburg und wurden in Empfang genommen. Übrigens hat er mich die ganze Zeit über nicht ans Steuer gelassen, der Sack. Soviel zum Fahrspaß mit diesem Wagen.
Wir sind in einer netten Villa untergekommen, wo alle Studis in der Zeit wohnen. Direkt am Spital.
Da Nadine noch arbeiten musste, sind wir derweil schon mal durch Laufenburg gelaufen. Ging schnell, ist nicht so groß. Aber durch den Rhein in zwei Länder geteilt, sehr witzig. Es ist übrigens immer noch recht warm, so an die 27°C. Gut, dass wir kurze Hosen mitgenommen haben.
Abends gab es dann Reste-Essen von der Party vom Vortag, und gepflegtes Abhängen, denn platt waren irgendwie alle. Und danach haben wir noch einige Animes geguckt, es wurde also doch noch etwas später.

Tag 2:
9.45, was für eine angenehme Zeit für den Wecker.
7.24, was für eine weniger angenehme Zeit für die SMS, die mir meine Freundin nach erfolgreicher Genesung von ihrer Migräne schickt. Klar, dass sie dann trotz Samstag früh auf ist, wenn sie den Rest des Vortags fast nur geschlafen hat. Danke, Schatz.
Frühstück. Noch besser: Kaffee. Der Rest vom Haus ist danach entweder zur Arbeit oder zur anstehenden Hochzeit einer Medizinerin. Fabian ist unterwegs, um Yanka zu besuchen, die auch hier in der Nähe wohnt, während ich endlich dazu komme, an diversen Blogeinträgen weiter zu schreiben.
Und Animes zu gucken, sind ja nur 20 Minuten pro Episode. Aber gemein, wenn es so cool ist und schon wieder vorbei... da bleibt eine Folge meist nicht alleine.
Nachmittags kamen die Hochzeitsbesucher zurück. Und hatten schon den ersten Alkohol intus, natürlich. Um das mit Koffein auszugleichen, gingen wir zu Peter, dem Anästhesisten, zum Kaffee(klatsch). Das dauerte. 90% der Unterhaltung bestand aus medizinischen Themen, wie Alex und ich erlebt haben... aber die Mohrenköpfe (www.mohrenkopf.ch) – hier darf man sie noch so nennen – waren deliziös. Der Kaffee auch, frisch gemahlen.
Stunden später: Hunger und Nadine setzten sich durch. Rückkehr in die Villa.
Zum Abendessen wurden lecker Spaghetti und Soßen gekocht. Ich sag nur Gorgonzola FTW!
Voll, aber glücklich. Dann noch voller. Wein hilft.
Passend zur Stimmung haben wir bis in die Nacht gespielt.
Krönender Abschluss: Eine Würfelrunde, bei der Alex keinen einzigen Punkt von 10000 holt. Das muss man erstmal nachmachen.
Nachts um halb zwei. Was tun, wenn alle beginnen, leicht müde und träge zu werden? Raus hier. Gut, dass es in Laufenburg eine alte Burgruine gibt. Welch Wunder. Man könnte meinen, das sei gewollt.
Also Jacken an und los. Zwei Angetrunkene und drei im tieferen Stadium, die noch weiter der Leber zu liefern. Zwei davon haben mächtig Schmacht nach Zigaretten, und so durchsuchen wir die halbe Stadt – was etwa 15 Minuten dauert, um sämtliche zentralen Punkte abzuklappern. Faszinierend, es gibt in kleinen Schweizer Orten keinen einzigen Zigarettenautomaten. Wer soll da noch zum rauchen kommen? Ob Deutschland da mal nachzieht? Wäre keine schlechte Idee.
Hoch zur Ruine. Nicht ohne mehr Alkohol.
Oben irgendwann angelangt gab es eine sehr lustige Fotosession. Die Ruine wird sonst angestrahlt und beleuchtet, aber nicht mehr um die Uhrzeit, zu der wir da waren. Es gab keine Verletzten zu verzeichnen, dafür um so witzigere Fotos ohne eine Ahnung, was man da fotografiert. Wir hatten nur Handys als „Leuchtfeuer“ mit...
Etwa 1.5h später machten wir uns wieder auf den Rückweg. Während die drei lustigen vier sich mit noch mehr Alkohol auf den Weg machen, um aus dem Spital noch Zigaretten zu holen (klar, wo wenn nicht da ist ein Automat. Steht aber wirklich einer da. Die meisten Ärzte rauchen. Welch Paradoxon), gehen Sina und ich, die wir schon mit trinken gestoppt haben, in unsere Betten. Wohlweislich. Könnte z.B. ja sein, dass ich noch fahren muss. Auch wenn ich nicht damit rechne. Mal gucken, wann die anderen ins Bett gekommen sein werden.

Tag 3:
Ein relativ kurzer Tag. Beginnend mit einem späten Frühstück. Und leichten Kopfschmerzen bei einigen... Nichtsdestotrotz war es ein sehr leckeres Essen mit ein paar Spezialitäten – ich sag nur Vanillegipfli FTW! Unglaublich lecker, das Zeug.
Der Rest der Zeit bis zur Abholung bestand aus Spazieren, Sonne genießen, Klönen. Schön.
17 Uhr: Das Taxi ist da. Fabian und Yanka – wieder jemanden in natura statt nur am Headset kennen gelernt.
Rückfahrt. Was soll man sagen? Kilometer abspulen halt. Und natürlich fährt Fabian. Wer hätte das gedacht. Aber ich würde das Steuer auch nicht aus der Hand geben bei so einem netten Wagen. Einkehr gab es zwischendurch bei einem Burgerladen, der wohlweislich nicht unter dem goldenen Bogen steht. Tanken und Platzwechsel. Yanka auf den Beifahrersitz, ich nach hinten. Oder hat etwa irgend jemand damit gerechnet, dass Fabian das Steuer abgibt?
Müde. Dösen super.
Kurz vor ein Uhr sind wir dann schlussendlich Zuhause angelangt. Die Wohnung ist dunkel. Von wegen meiner harren, meine Freundin ist noch unterwegs. Sitten sind das heutzutage...

2 Kommentare:

Fabian hat gesagt…

Tjaja das ich das Steuer nicht abgebe hätte ich vorher nicht gedacht, war aber einfach zu nett zu fahren.

Übrigens was das vergessen angeht: du hast ja wohlweislich den Umweg der Rückreise unterschlagen. Also das wir nach dem Aufbruch in Laufenburg nach 15-20 Minuten nochmal umdrehen mussten weil du das Zimmerschlüsselchen noch in der Tasche hattest. ;-)

Aber hier kommt alles ans Licht! :-P

Gronk hat gesagt…

Ähm ja...

Danke für den Hinweis...
Sieht so aus, als hätte ich tatsächlich vergessen zu erwähnen, dass ich mal wieder was vergessen hatte...

Aber ich werde es noch nachträglich in den Plot einbauen ^^